Station: [33] Leitz-Projektor 16mm (mit Hinweis auf Eiki Xenon Projektor)


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State of the Art und ein Wunderwerk der Technik war dieser Projektor aus dem Hause Leitz in den 1960er Jahren. Versuchen Sie mal, einen Film in das Gewirr von Rädchen, Rollen und Hebeln einzuspannen – da ist echte Kennerschaft gefragt!

Ausgestattet mit drei Lautsprechern, einem Stereo-Röhren-Verstärker von Siemens und einer Umschaltfunktion zwischen 16 und 24 Bildern pro Sekunde gehörte der Leitz-Projektor zu den exklusiven Geräten, die in Schulen oder Universitäten eingesetzt wurden – in Zeiten, als solche Institutionen noch einen Medienwart hatten.

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Als technische Besonderheit verfügt der Projektor über eine Abtastautomatik sowohl für Magnet- als auch für Lichtton. Beim Magnetton ist auf dem 16mm-Film die Tonspur wie bei einem Tonband integriert, die beim Abspielen magnetisch abgetastet wird.

Beim Lichtton sind die Frequenzen auf den Film aufbelichtet und werden über eine Lampe und eine Fotozelle abgetastet. Lichtton – der entwicklungstechnisch frühere – ist die robustere und langlebigere Variante und wird fast ausnahmslos bei Kinofilmen eingesetzt.

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Etwa 10 Jahre jünger ist das kleinere Gerät gleich nebenan, der Eiki Xenon Projektor, an dessen rechtem unteren Rand Sie den Warnhinweis lesen können: „Zum Wechseln der Xenonlampe Schutzausrüstung tragen.“

Xenon-Lampen – Nachfolger der älteren Bogenlichtlampen aus Kohlestäben – brennen sehr hell, sind allerdings auch extrem empfindlich. Ein direkter Blick in die Lampe würde schwere Schäden auf der Netzhaut hinterlassen. Außerdem stehen diese Gasentladungslampen unter Höchstdruck und müssen mit äußerster Sorgfalt behandelt werden. Eine explodierende Xenonlampe würde in einem kleinen Vorführraum erheblichen Schaden anrichten. Neben der Helligkeit waren aber die Lebensdauer und Zuverlässigkeit gegenüber den Kohlestablampen ihr entscheidender Vorteil.

Ende der 1980er Jahre entwickelte die Autoindustrie Xenon-Lampen für Fern- und Abblendlicht, die ebenfalls mit diesem Edelgas gefüllt, allerdings weniger gefährlich sind. Schließlich wurden sie von den heute üblichen LED-Lampen abgelöst.