Station: [24] Rollei (Vitrine R11)
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Eine weitere legendäre deutsche Kameramarke. Was die Leica für die Kleinbildfotografie, das war die Rolleiflex für den 6 mal 6 Zentimeter-Rollfilm, Typ 120.
Ende der 1920er Jahre brachte die Firma Franke & Heidecke ihre erste zweiäugige Spiegelreflexkamera auf den Markt. Deren Handhabung unterschied sich radikal von anderen Kameras wie beispielsweise der Leica.
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Die Rolleiflex – wie auch die preiswertere „Schwester“ Rolleicord – wird nicht vors Auge geführt, sondern vor den Bauch gehalten. Der Fotograf blickt von oben durch den Sucher und fokussiert das Motiv über einen feststehenden Spiegel durch das obere der beiden Objektive an der Vorderseite. Die Belichtung erfolgt durch das untere, das Aufnahmeobjektiv. Im Gegensatz zu anderen Kamera-Typen wird der Blickkontakt zum Motiv während der Aufnahme also nicht unterbrochen, der Fotograf sieht weiterhin, was er fotografiert.
Das mit 6 mal 6 Zentimetern deutlich größere Negativ gewährleistete darüber hinaus eine bessere Aufnahmequalität. Über die Jahre und Jahrzehnte wurde die Qualität der Mechanik und der Optik laufend verbessert, so dass sich die Rolleiflex zu einem echten Klassiker entwickelte.
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Die besondere Kuriosität in dieser Vitrine ist allerdings der unscheinbare, hellgraue Blechkasten, auf dem kopfüber eine Rolleiflex steht: Es ist ein Tischprojektor, der das Sucherobjektiv der Kamera als Projektionsobjektiv nutzt. Ein Extragerät ist nicht nötig und dank des zweiäugigen Spiegelreflexprinzips konnte für die Projektion sogar der Film in der Kamera verbleiben.
Der Projektionsuntersatz wurde nur zwischen 1961 und 1964 in einer Kleinserie von etwa 2.000 Stück produziert. Mit 125 D-Mark war er durchaus erschwinglich – unter der Bedingung allerdings, dass man bereits eine Rolleiflex besaß.