Station: [21] Linhof Kardan Color und Nachkriegs-Plattenkameras


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Die Linhof Kardan Color ist die Weiterentwicklung der Plattenkameras aus den Vorkriegszeiten. In jede Richtung verstellbar, ist die Studiokamera nahezu für alle Situationen einsetzbar: Von Makroaufnahmen bis hin zum Fotografieren in der Senkrechten. Die extreme Variabilität resultiert aus ihrer Konstruktionsweise: die einzelnen Elemente sind auf einem Grundrohr montiert, einer so genannten „optischen Bank“.

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Im Gegensatz zu den nostalgischen Plattenkameras kann sie mit den unterschiedlichsten Objektiven betrieben werden. Lange oder kurze Brennweite, Weitwinkel – alles ist möglich. Und die Gegenlichtblende vorne verhindert das Einfallen von zu grellem Tages- oder Scheinwerferlicht.

Robust und zuverlässig im Einsatz, spiegelt sie noch heute den Stand der Profi-Technik wider. Die Platten wurden bald vom leichteren und lichtempfindlicheren Planfilm – also von einzelnen Negativblättern auf Kunststoffbasis – abgelöst. Die optischen Vorteile dieser Fachkameras werden heute noch bei modernen Studiokameras angewandt: wenn auch im modernen Design, mit neuen Materialien und einer entsprechenden digitalen Rückwand.

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Das Fotografieren mit diesen Studiokameras war früher den Profis vorbehalten, die die optischen Gesetze noch aus dem ff beherrschten und nicht einfach mit eingebauter Automatik drauflos knipsten. Das Zauberwort hieß: Bildgestaltung. Jede Aufnahme wurde komponiert, Perspektiven wurden geplant, der Bereich vor der Kamera, der später im Foto wirklich scharf – oder wahlweise unscharf – werden sollte, musste exakt kalkuliert werden.

Zur Überprüfung der Einstellungen vor dem teuren „Schuss“ mit großformatigem Planfilm wurden deshalb oft Polaroid-Rückteile verwendet, die eine minutenschnelle Kontrolle der Einstellungen per Sofortbild ermöglichten.