Station: [3] Zither von Josef Pressburger


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Josef Pressburger war nicht nur ein guter Musiker und Zitherspieler. Als eine der herausragenden Creglinger Persönlichkeiten prägte er das Leben der jüdischen Gemeinde mehr als ein halbes Jahrhundert lang.

1877 als blutjunger Mann nach Creglingen versetzt, versah er 46 Jahre lang den Schuldienst an der Israelitischen Konfessionsschule. Ganze Schülergenerationen wurden durch seinen Unterricht geprägt. Darüber hinaus war er Vorsänger in der Synagoge und im Gemeindevorstand tätig. Er fungierte als Schächter, also als Metzger, der die Tiere nach den rituellen Reinheitsvorschriften schlachtet. Er war 61 Jahre lang Mitglied im Verein israelitischer Lehrer in Württemberg und gehörte zeitweise auch dem Vorstand an. Neben all diesen Aufgaben fand Pressburger noch Zeit, den nicht-konfessionellen Männerchor in Creglingen zu leiten.

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1885, acht Jahre nach seiner Ankunft in Creglingen, heiratete er Karoline Oberndörfer, eine Urenkelin von Raphael Blumenfeld, dem Eigentümer des Torawimpels. Einer ihrer Söhne wanderte früh nach Brasilien aus, ein zweiter Sohn starb kinderlos, die Tochter Friederike blieb in Creglingen.

Josef Pressburger leitete die Konfessionsschule fast ein halbes Jahrhundert lang und stieg vom Hauptlehrer zum Oberlehrer auf. Durch Landflucht, Auswanderung oder den Besuch weiterführender Schulen sank die Schülerzahl jedoch von anfänglich fast 30 Schülern auf weniger als zehn. Als Pressburger Ende März 1924 in den Ruhestand ging, wurde die Israelitische Konfessionsschule geschlossen, die verbleibenden Kinder in die evangelische Schule eingegliedert.

Doch Pressburger war weiterhin – bis zu seinem 70. Geburtstag – für den Religionsunterricht und den Vorsängerdienst in der Synagoge zuständig. Im April 1938 starb er mit fast 80 Jahren und wurde auf dem Jüdischen Friedhof oberhalb der Stadt beerdigt.

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Seiner Witwe Karoline und seiner Tochter Friederike gelang im Jahr darauf die Flucht zu ihrem Sohn und Bruder Sally, nach Brasilien.

Wenden Sie sich nun bitte nach rechts, zu dem kunstvoll verzierten Büffetschrank. Hier lernen Sie eine weitere Creglinger Familie kennen.

Foto: © Jüdisches Museum Creglingen, Fotograf Oleg Kuchar