Station: [5] Saal 3 – Rheinromantik
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Niederrheinische Landschaften, das Siebengebirge oder gar Burg Rheinfels bei Sankt Goar – B.C. Koekkoek und seine Malerkollegen bereisten den Nieder- und Mittelrhein auf der Suche nach stimmungsvollen Motiven. Die Ziele waren von Kleve aus gut zu erreichen: Mit dem Dampfboot ging es den Rhein stromaufwärts. Die Täler der Nebenflüsse erschloss sich der begeisterte Wanderer Koekkoek zu Fuß.
William Turner, der große englische Maler, hatte bereits 1817 das romantische Rheintal bereist und ins Bild gesetzt. Gut 20 Jahre später, im Jahr 1841, veröffentlichte Koekkoek seine „Erinnerungen und Mitteilungen eines Landschaftsmalers“, einen stilisierten Reisebericht durch das Ahrtal, in dem er seine künstlerischen Überzeugungen festhielt.
In diesem Buch beschrieb er auch den exemplarischen Tagesablauf eines reisenden Malers:
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„Der Maler bleibt hier […] wochenlang an die Schönheiten gefesselt […]. Morgens steht er früh auf, trinkt seine Tasse Kaffee, das Skizzenbuch unter dem Arm geht er aus; mittags kommt er zurück zum Essen […]; danach hält er ein Nickerchen, schreibt, trinkt Kaffee und geht wieder aus. Abends kehrt er mit der Dunkelheit nach Hause zurück. Er hat dann natürlich einigen Durst und darum trinkt er mit Geschmack seinen Wein.“
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Die deutschen Maler, bemerkte Koekkoek kopfschüttelnd, achteten zu wenig auf die sich im Laufe des Tages verändernden Lichtverhältnisse, während die niederländischen Maler das weiche Licht der Morgen- und Abendstunden suchten. Tatsächlich strafte Koekkoek die Kollegen der berühmten Düsseldorfer Malerschule mit Missachtung – zu harte Kontraste, zu viel Blautöne. Er dagegen lehrte die Farben-Luft-Perspektive mit einer großen Palette von fein abgestimmten Farbnuancen und subtilen Lichtschattierungen.
Sein jüngerer Bruder Marinus Adrianus Koekkoek folgte ihm in dieser Auffassung, wie Sie an einigen Werken hier im Raum nachvollziehen können.
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Koekkoeks Schüler Hendrik Lot hingegen wechselte zwischen den Malschulen von Kleve und Düsseldorf. Seine nebelverhangene Flusslandschaft aus den 1850er Jahren sehen Sie hier im Raum, an der rechten Längsseite. Das Gemälde ist noch ganz im Stile Koekkoeks gefertigt. Später zog Lot nach Düsseldorf und integrierte sich in die dortige Kunstszene.
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Bevor wir uns eingehender mit Schülern, Freunden und Weggefährten des Meisters beschäftigen, werfen Sie noch einen Blick in die beiden angrenzenden, nicht zugänglichen Räume in der hinteren, rechten Ecke. Die dortigen Einbauten stammen aus der Zeit nach Koekkoeks Tod. Unter der nächsten Nummer informieren wir Sie über die Baugeschichte des Hauses.
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Zitat Tagesablauf: Herinneringen en Mededelingen van eenen landschapschilder, Amsterdam, 1841, S. 269.
Gemälde II: Leihgabe Ernst von Siemens-Kunststiftung. Foto © B.C.Koekkoek-Haus