Foto: Manfred Jahreiß
DIE DEUTSCHE PORZELLANINDUSTRIE 1989-2014
In den letzten 25 Jahren findet die deutsche Porzellanbranche neue Wege in Form, Farbe und Lebenskultur. Dem Strukturwandel in dieser Zeit setzt die Branche lebendige, kreative und innovative Ideen entgegen. Sie bewahrt Traditionen, entwirft neue Luxusprodukte, überzeugt mit funktionalem Design und richtet ihre Produktion nach ökologischen Gesichtspunkten aus.
Die neue Abteilung „Themen, Trends, Tendenzen" geht auf Spurensuche nach dem Charakter des Porzellans der letzten 25 Jahre und stellt in verschiedenen Themenbereichen die wichtigsten Strömungen vor: Unterschiedliche Lebensweisen – ob opulent, puristisch, klassisch, funktional oder modern – begegnen sich heute viel näher als je zuvor, nicht zuletzt als Folge der Migration. Menschen von anderen Kontinenten sind Teil der Gesellschaft geworden, treffen einander, tauschen sich aus, arbeiten zusammen. Diese kulturelle Vielfalt ist Quelle der Inspiration und spiegelt sich im Hinblick auf die Gestaltung einzelner Produkte wie der Produktwelten als solche.
Europa steht zudem anderen gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber, die zu neuem Denken Anlass geben. Dazu gehört der demographische Wandel. Die alternde Gesellschaft stellt andere und zusätzliche Anforderungen an das Produkt. Integration und Inklusion der Menschen mit Behinderung sind Aufgaben, derer sich auch die Porzellanindustrie mit großer Sensibilität annimmt. Diese Fragestellungen sind im Jetzt von einer neuen, fast drängenden Natur, die zu Innovationen im Gebrauchsnutzen herausfordern und dabei die visuelle Qualität nicht vernachlässigen.
Ressourcen schonen und optimal einsetzen heißt, das Porzellan als Werkstoff der Natürlichkeit, der Nachhaltigkeit und der absoluten gesundheitlichen Verträglichkeit neu zu entdecken und gleichzeitig durch die Suche nach weiteren Verbesserungen der Massezusammensetzungen Eigenschaften hinzuzufügen, die Ökologie und Ökonomie sowie Design zu einer optimierten und dabei authentischen Symbiose führen.
Auch wirtschaftlich hat in den letzten Jahrzehnten ein starker Wandel in der deutschen Porzellanindustrie stattgefunden. Viele alteingesessene Unternehmen und bekannte Markennamen sind verschwunden oder wurden von größeren Unternehmen übernommen. Verantwortlich dafür sind Faktoren die den internationalen Handel bestimmen wie Konkurrenz aus dem Ausland, Produktpiraterie, Krisen im Finanzwesen sowie Währungsschwankungen. Auf diese Veränderungen reagiert die Branche neben zunehmend fortschrittlichen Produktionsverfahren und intelligenten Produktkonzepten auch mit neuen Vertriebsstrukturen und Marketingstrategien. Damit schafft es die deutsche Porzellanindustrie sich national wie international zu bewähren.