Heinrich-Bürkel-Galerie

Heinrich-Bürkel-Galerie © Stadt Pirmasens, Fotograf: Martin Seebald
Heinrich-Bürkel-Galerie © Stadt Pirmasens, Fotograf: Martin Seebald
Heinrich-Bürkel-Galerie © Stadt Pirmasens, Fotograf: Martin Seebald
Heinrich-Bürkel-Galerie © Stadt Pirmasens, Fotograf: Martin Seebald
Heinrich-Bürkel-Galerie © Stadt Pirmasens, Fotograf: Martin Seebald
Heinrich-Bürkel-Galerie © Stadt Pirmasens, Fotograf: Martin Seebald

Die Landschaft und das Leben der Bauern, Handwerker und Jäger sind die großen Themen des in Pirmasens geborenen Malers Heinrich Bürkel (1802-1869). In konzentrierter Form präsentiert die Dauerausstellung im Forum ALTE POST rund 60 Gemälde und Zeichnungen aus der Zeit der Romantik, die sein künstlerisches Schaffen vor Augen führen. Neben panorama-artigen Ansichten verschiedener Regionen Italiens beeindrucken vor allem die meist detailreichen und mitunter vergnüglichen Schilderungen des ländlichen Alltags vorzugsweise in den Voralpen. Viele seiner Werke bestechen durch einen ausgesprochen momenthaften und realistischen Charakter, wodurch sie zu bewegten Darstellungen einer schöpferischen Natur werden. Bürkel schulte sich zunächst im Kopieren der Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts, bevor er hauptsächlich durch Genreszenen, die er vor Ort skizzierte und im Atelier ausarbeitete, in Erscheinung trat. Bald erreichte er mit diesen Bildern ein breites internationales Publikum und avancierte zum bekannten, hoch dekorierten Künstler in München.

In thematisch geordneten Räumen, die auf Schaffensperioden Bezug nehmen, lässt sich die Werkgenese verfolgen. Exemplarische Bildvergleiche zwischen Gemälden, Vorstudien und Skizzen zeigen, welche akademischen Traditionen und Sujets Heinrich Bürkel aufgriff und welche bildnerischen Innovationen er im Vorfeld der klassischen Moderne als einer der Wegbereiter der so genannten Münchener Schule entwickelte. Der Reiz der Überblicksdarstellung liegt insbesondere im Aufzeigen seiner malerischen Bravour, die besonders in den zahlreichen Meisterwerken aus der Sammlung der Stadt sowie den herausragenden Leihgaben, unter anderem der Bundesrepublik Deutschland, zum Ausdruck kommt. Einige Arbeiten wurden erst in den vergangenen Jahren aus privatem Besitz in den USA restituiert.

Im Forum ALTE POST sind vier der sieben aus Kriegsverlusten zurückgeführten Bürkel-Arbeiten ausgestellt. Dabei handelt es sich um die Ölgemälde „Amalfi, von einer Felsenhöhle aus gesehen“ (rest. 2006), „Nach der Jagd“ (rest. 2006), „Der Schimmel wird beschlagen“ (rest. 2010) sowie „Ziehende Landleute vor Rom“ (rest. 2010).

Dokumente aus dem Nachlass des Künstlers und zeitgenössische Kommentare von Kunstkritikern oder befreundeten Malern wie etwa Carl Spitzweg eröffnen weitere Einblicke in das berufliche und private Leben Heinrich Bürkels. Sein Ansehen in der damaligen Zeit und seine Bedeutung in der Kunstgeschichte belegen auch die Künstlerbildnisse von der Hand des renommierten Porträtisten Franz von Lenbach.