Friedrich Theodor Frerichs. Ein Berliner Internist

Friedrich Theodor Frerichs

Friedrich Theodor Frerichs (1819-1885)

Lithografie von P. Rohrbach nach einer Fotografie von G. Schauer / 1859 / Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.

Nierenkrankheiten
Nierenkrankheiten F. Küsthard / Kupfertafel / 1851 / Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. Mit „Die Bright’sche Nierenkrankheit und deren Behandlung“ gilt Frerichs als einer der Pioniere der Nephrologie (Nierenheilkunde). Mit seinem Werk von 1851 gelang es, erstmals die Gewebsveränderungen bei der chronischen Nierenerkrankung systematisch herauszuarbeiten.
Schweizerische Botschaft Berlin
Schweizerische Botschaft Berlin Fotografie / Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern, Schweiz Als letztes verbleibendes Gebäude des Alsen-Viertels aus der Vorkriegszeit ist das ehemalige Wohnhaus Frerichs‘ als heutige Schweizerische Botschaft erhalten geblieben.
Trokar
Trokar 19. Jh. / Berliner Medizinhistorisches Museum / BMM 2010/334 Das Spätwerk „Über den Diabetes“ (1884) wurde von der Fachwelt mit Zurückhaltung aufgenommen. Erst später wurde wahrgenommen, dass diese Publikation, in einer Fußnote versteckt, die erste Leberbiopsie am Menschen beschreibt, die Frerichs von seinem Assistenten Paul Ehrlich mit einem Trokar durchführen ließ.
Opium
Opium 19. Jh. / Deutsches Apothekenmuseum Heidelberg / Inv.-Nr. IIA1034 / C. Weber Um die vermutete Ursache des Todes Friedrich Theodor Frerichs‘ ranken sich verschiedene Überlieferungen. Dokumentieren die offiziellen Verlautbarungen einen mehrfachen Schlaganfall, so geht eine andere Tradition von einem bewussten oder versehentlich überdosierten Gebrauch von Opiaten aus.
Frerichs-Saal
Frerichs-Saal Fotografie / um 1913 / Bildarchiv des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Zu Ehren Frerichs‘ erhielt einer der Krankensäle, der um 1910 neu errichteten 1. Medizinischen Klinik der Charité seinen Namen.

Friedrich Theodor Frerichs. Ein Berliner Internist

Eine Ausstellung des Berliner Medizinhistorischen Museums und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V.

Das kollektive Gedächtnis der Charité-Geschichte bewahrt bis heute die Erinnerung an zahlreiche Ärztinnen und Ärzte. Durch biografische Werke, wissenschaftliche Konferenzen oder, ganz konkret, durch Bildnisse und Skulpturen auf dem historischen Campus des Universitätsklinikums wird ihrer gedacht. Unter den Geehrten finden sich Chirurgen wie Ernst von Bergmann und Ferdinand Sauerbruch oder Internisten wie Ernst von Leyden und Rahel Hirsch. Doch, wer war Friedrich Theodor Frerichs? 

Der Internist Friedrich Theodor Frerichs galt zu Lebzeiten als der Nestor der Inneren Medizin in Deutschland. Studenten und Ärzte aus dem In- und Ausland folgten gebannt seinen Vorlesungen im Hörsaal der Medizinischen Klinik der Charité, um bei dem „Vater“ der modernen Leberheilkunde, dem Pionier der Nierenheilkunde neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Die Ausstellung zeichnet die Biografie eines heute weitgehend vergessenen Wissenschaftlers und Universitätslehrers nach. Sie verfolgt die Karriere eines beispiellosen Aufstiegs und seines abrupten Stillstands in Berlin und spürt der Frage nach, welche Ereignisse und Brüche in einem wissenschaftlichen und öffentlichen Leben maßgebend für eine spätere Erinnerungskultur sein können.

Laufzeit: 07. Juni 2019 – 20. Oktober 2019