1965/66: Hallo Doc - Ausgrabung des Augenarzthauses


Ein stattliches Anwesen.


Das Triclinium bot gehobenen Wohnkomfort.

Bestandteile einer Wandheizung und einer Fußbodenheizung zeugen vom Wärmeempfinden des Bewohners.

Zur Küche mit Niveau gehörten zwei Backöfen und eine Herdstelle.

Kalt erwischt - Sandsteinkiste mit Kühlfunktion.

In den geräumigen Keller gelangte man über eine breite Kellertreppe.

In die Kellerwände waren Nischen zur Aufstellung von Lampen eingelassen.

Rekonstruktion des Tricliniums.

Das Augenarzthaus heute.

Von der Ost-West-Straße führte ein steinerner Übergang über den Kanal zum großen Eingangstor des Augenarzthauses. Zunächst betrat man einen großen wirtschaftlich genutzten Hof mit Kühltruhe, Herdstelle und Backöfen sowie der Befeuerungsanlage für eine Fußbodenheizung. Zu dem Anwesen gehört auch ein Keller, dessen westliche und östliche Mauer  Aussparungen in der Oberkante aufweisen.  Hierin waren Balken eingelassen, die den Fußboden eines Raumes im Erdgeschoss trugen. Ein Unterzugsbalken stützte die Konstruktion. Die Kellermauern ließen Lichtschächte, Wandnischen und gleichhohe Aussparungen für Wandregale erkennen. Zum Zeitpunkt der Ausgrabung lagerten von der westlichen Kellerwand elf Amphoren des 3. Jh. n. Chr.

Gehobenen Wohnkomfort bot das sog. Triclinium, ein Empfangszimmer mit Fußboden- und Wandheizung, in der ein Hund ums Leben kam. Das Haus erhielt seinen Namen aufgrund eines hier gefundenen Rezeptstempels mit eingeritzter Nennung einer Augensalbe und dem Namen des "behandelnden Arztes": Sextus Ajacius Launus. Wächserne Collyrien- bzw. Arzneistangen mit aufgedrücktem Stempel zur Etikettierung der Arznei gehörten zum Inventar in Arztpraxen der Nordwest-Provinzen.

Das Augenarzthaus wurde in Teilen rekonstruiert und erfuhr 1976 seine feierliche Einweihung.

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