1967/68: Sextus und seine sechs Nachbarn


Grabungstätigkeit östlich des Augenarzthauses im oberen Bildteil.


Küche, Kammer, Keller – Raumaufteilung im Handwerkerhaus.

Schönes Haus in fantastischer Lage, bewohnt vom Nachbarn des Augenarztes.

Kühlkiste als Add-on.

Designerküche im puristischen Design, mit Einbauöfen und hochwertigem Bodenbelag.

Keller mit Tonnengeölbe.

Die Ost-West-Portikus.

Die Ost-West-Straße.

Nach Abschluss der Freilegungsarbeiten wurden die Häuser wieder verfüllt und sind heute für den Besucher nicht mehr sichtbar.

„EFH mit wohnlichem Vollkeller in ruhiger Lage“- so oder so ähnlich wäre jedes der sechs Streifenhäuser in östlicher Nachbarschaft des Augenarzthauses auf dem römischen Immobilienmarkt angepriesen worden.

Vermutlich hätten Formulierungen wie „individuelle Architektur“ den Umstand beschönigt , dass die Häuser von den damaligen Stadtplanern als 0-8-15-Reihenhaus angelegt worden waren: gleichförmiger Grundriss, Kühlkisten in einer Flucht, offener Hof mit Herdstelle, beste Anbbindung an die Portikus und die Ost-Weststraße. Allein hinsichtlich des Innenausbaus – und hier wären Worte wie „Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und viel Ausbaupotenzial“ zu lesen gewesen -, scheinen die Bewohner freie Hand gehabt zu haben. So variieren Größe, Gestaltung und Bauart der Keller von Haus zu Haus.  Zwei der Gebäude wiesen bspw. ein aus Ziegeln gesetztes Tonnengewölbe auf.

„Begehrte Lage – aufstrebendes Neubaugebiet - wenige Ochsenkarrenminuten zur City“: beste Argumente für potentielle Pächter der Handwerkerhäuser, um über die Geruchsbelästigung durch die Tuchwalkerei auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinweg zu täuschen.