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Waren bis 1914 hauptsächlich Bleche, Haushaltsgeschirre wie Töpfe, Badewannen und Lagerfässer für Brauereien gefertigt worden, so stellte das Eisenhüttenwerk während des Ersten Weltkriegs nahezu vollständig auf die Rüstungsproduktion um.
Zur Produktpalette gehörten: Handgranaten, Gas-Atemschutzmasken, Seeminen und Torpedohüllen… vor allem aber der Stahlhelm, der 1916 die preußische Pickelhaube ablöste. Der Erste Weltkrieg mit seiner bis dato unbekannten Kriegsführung brachte neue Gefahren und Verwundungen mit sich: Artilleriefeuer, Splitter- und Schrapnellgeschosse verstümmelten die Soldaten grausam. Der Stahlhelm versprach einen besseren Schutz und musste schnell in großen Mengen hergestellt werden.
Im Januar 1916 lief die Massenproduktion in Thale an, die ersten 30.000 Exemplare wurden sofort an die Front geliefert: in die Schlacht von Verdun.
Um aus einer runden Stahlplatte einen Helm zu machen, waren 12 Tiefziehstufen, also 12 verschiedene Pressvorgänge, notwendig. Das Eisenhüttenwerk in Thale hatte eine hervorragende Pressentechnik und war anfangs sogar der einzige Betrieb in Deutschland, der die neuen Stahlhelme herstellen konnte. Bis Ende des Ersten Weltkriegs verließen knapp 2,6 Millionen Stahlhelme das Werk in Thale – ein Drittel aller produzierten Helme!
Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale