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So sahen die Anfänge der Thalenser Metallverarbeitung aus.

Zwischen 1686 und 1710 schmolz ein Hoher Ofen das rotliegende Eisenerz, das in der Nähe von Thale gewonnen wurde. Der Ofen wurde von oben bestückt und nutzte die Wasserkraft des Hammergrabens. Der eigens angelegte Kanal bekam sein Wasser von der Bode.

Doch um aus dem so gewonnenen Roheisen schmiedbares Eisen zu machen, musste man dessen Kohlenstoffgehalt reduzieren. Das geschah im Frischfeuer, das Sie im zweiten Modell sehen. Das Schmiedefeuer in Thale wurde von zwei riesigen Blasebälgen angeblasen, die ebenfalls von einem Wasserrad angetrieben wurden. In diesem Verarbeitungsschritt konnten die Eigenschaften des Eisens reguliert werden.

1686 hatten der Amtmann Johann Christoph Wichmannshausen und dessen Sohn die Schürfrechte und Eisenverarbeitungsrechte rund um Thale erworben und darüber einen Vertrag mit dem Großen Kurfürsten abgeschlossen. In der Sprache der damaligen Zeit hört sich das so an:

„… wegen des neu anzulegenden Hüttenwerks in der Grafschaft Reinstein unweit dem Thal betreffend, so erbittet sich Johann Christoph Wichmannshausen, dasselbe auf ihre Kosten […] von Grunde auferbauen zu lassen und zur Perfektion zu bringen, welches seine Kurfürstliche Durchlaucht vor sich und dero Nachkommen gnädig genehm halten und ihm die Freiheit dazu hiermit verstatten.“

Die professionellen Grundlagen der Metallverarbeitung waren also gelegt. Doch war das Eisenerz nicht in ausreichender Menge vorhanden und in regenarmen Zeiten mussten die Anlagen stillgesetzt werden. So blieb es, bis die ersten Stahlwerke entstehen sollten, bei einer reinen Blechhütte hier am Standort in Thale.

Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale