Station: [17] Militär: Dotzheimer im Krieg


F: Die großen Konflikte der letzten Jahrhunderte sind auch am kleinen Dotzheim nicht spurlos vorbeigegangen.

In den Napoleonischen Kriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts kämpften die Nassauischen Soldaten zuerst auf der Seite der Franzosen. Nach Napoleons Rückkehr aus Elba wandte sich das Herzogtum Nassau gegen die einstigen Eroberer und bestritt die Schlacht von Waterloo auf Seiten Großbritanniens. Die Karte mit der Schlachtaufstellung an der Wand zeigt die Stellungen der Nassauischen Truppen blau umrandet.

M: Zwischen 1848 und 1851 stritten das Königreich Dänemark und der Deutsche Bund um die nationale Zugehörigkeit des Herzogtums Schleswig. Aus diesem Krieg schrieb Karl Rossel, ein Spross einer der alteingesessenen Dotzheimer Familien, einen Feldpostbrief an seine daheimgebliebenen Geschwister. Jakob, Karl und Friedrich Rossel – alle drei Brüder wanderten später in die Vereinigten Staaten aus.

F: Aus einer anderen Dotzheimer Familie, der Familie Wintermeyer, stammt das großformatige „Gedenkblatt für die Angehörigen unserer gefallenen Helden“ rechts unten. August Wintermeyer fiel im Ersten Weltkrieg und das Deutsche Reich fuhr auch im Heldengedenken schweres Geschütz auf: Mit Engel, Eichenzweig und Eisernem Kreuz ehrte es die gefallenen Soldaten. Ab 1915 wurde allen Familien, die einen Angehörigen zu beklagen hatten, ein solches Gedenkblatt unaufgefordert zugestellt. Es wurde vom Künstler Emil Doepler gestaltet und trägt eine Faksimile-Unterschrift von Kaiser Wilhelm dem Zweiten.

M: Nach 1945 beschränkte sich das militärische Geschehen rund um Dotzheim und Wiesbaden glücklicherweise auf die Präsenz der amerikanischen Truppen. Zwischen 1954 und 1976 befand sich das Hauptquartier der US Air Force für Europa in Wiesbaden-Erbenheim. Einen Teil der Kasernen für die US-Soldaten sehen Sie auf den beiden Luftaufnahmen von Freudenberg über der Tür.

Wenn Sie gleich das Museum verlassen, achten Sie bitte auf die drei Open-Air-Exponate auf unserem Museumsplätzchen: In die Außenmauern unseres Museums sind die Repliken zweier Grabplatten eingelassen. Im Mittelalter bedeckten sie die Gräber der Ritter von Dotzheim. Und an der Straße am Rande des Museumsplätzchens steht heute eine Kopie des römischen Fortunatus-Steins - des ältesten datierbaren Zeugen der Dotzheimer Geschichte.

Selbstverständlich freuen wir uns auch über eine Spende und hoffen, dass Ihnen der Aufenthalt bei uns gefallen hat.

Wir sagen hier und jetzt „Auf Wiedersehen“ und hoffentlich „Auf bald“… bei uns im Dotzheimer Museum.