Station: [5] Thomas Fearnley Seestück, n. d. |


In dramatischer Zuspitzung steigt der Bug des Segelschiffes auf den bewegten Wellenkämmen des stürmischen Meeres hinauf. Schon nähert sich das Schiff bedrohlich einer Kaimauer, die linker Hand ins Bild ragt. Am lebhaft farbig kolorierten Horizont fährt ein weiterer Großsegler. Wolkenformationen und Meereswellen, Licht und Schatten, Hell und Dunkel, vollführen ein kongeniales Wechselspiel. Das für seine Zeit ungewöhnlich farb-expressive Werk entstand unter dem Einfluss eines Gemäldes, das der französische Maler Théodore Gudin, einer der bedeutendsten Marinemaler der französischen Romantik, geschaffen hat. Der Franzose kannte wie kaum ein anderer das Meer aus eigener Anschauung, war er doch vor seiner Karriere als Maler zur See gefahren. Vieles deutet darauf hin, dass der norwegische Maler Thomas Fearnley das vorbildgebende Gemälde während seines Paris-Aufenthalts 1835/36 gesehen hat. Ein Lob, das ein Zeitgenosse über Gudin aussprach, gilt in gleicher Weise auch für Fearleys Malerei: Zitat: „Es sind unvergleichliche Töne, wie der Maler die See, Meeresluft und Wasserlichter in größter Empfindung zu schildern versteht. (Zitatende). Fearnley war kein langes Leben vergönnt. 1842 starb er im Alter von 39 Jahren an Typhus.