Station: [1] Einführung


Liebe Besucher des MoneyMuseums, wir entführen Sie in eine Geldwelt, fern von der unseren. Wir entführen sie in die beiden Jahrhunderte vor Christus, als Rom sich als Gemeinschaft von Soldaten definierte. Rom war auf Überleben programmiert, deshalb stand seine Milizarmee im Mittelpunkt. Die gesamte Hierarchie der römischen Gesellschaft beruhte auf dieser Milizarmee. Denn entscheidend für die politischen Rechte, die ein Bürger besaß, war die Stellung, die er im Heer bekleidete. Und diese Stellung wurde durch seinen Besitz definiert. Deshalb war Geld so wichtig. Wer viel besaß, konnte sich ein Pferd und teure Waffen leisten. Er wurde also in eine der 18 Zenturien eingeteilt, die aus Rittern bestanden, und gehörte so zum römischen Adel. Wer weniger besaß, aber immer noch wohlhabend war, wurde in die 80 Zenturien der 1. Klasse eingeteilt und diente als schwer bewaffneter Fußsoldat. Die römische Plebs der 5. Klasse, diese unbewaffneten Habenichtse, konnte man im Heer nur als Kanonenfutter brauchen. Wenn nun über Gesetzesvorschläge abgestimmt oder die obersten Beamten gewählt wurden, dann marschierten die Römer nach Zenturien auf, und zwar die Ritter zuerst. Natürlich gab es viel weniger wohlhabende Bürger als Habenichtse. Damit zählte die Stimme eines Reichen viel mehr als die Stimme eines Armen. Dass nur die Reichen in politische Ämter gewählt werden durften, ist fast schon selbstverständlich. Denn Rom hatte keine dauerhafte Verwaltung. Alle Beamten mussten ihre Mitarbeiter selbst stellen. Und dafür brauchte ein Politiker Klienten. Nur reiche Römer verfügten über genug Klienten. Denn Arm und Reich waren eng in ein Netz sozialer Bindungen zwischen Patron und Klient verwoben. Ein guter Patron garantierte seinen Klienten einen angemessenen Lebensunterhalt. Dafür tat der Klient, was sein Patron ihm befahl. Wer also in Rom ganz nach oben wollte, musste genug Vermögen besitzen. Dafür konnte jeder in die Oberschicht aufsteigen, sofern er nur genug Geld besaß. Deshalb spielte das Geld eine so wichtige Rolle in Rom. Und weil der Krieg immer im Mittelpunkt stand, zeigen die römischen Münzen so häufig kriegerische Götter. Unsere beiden Picture Tours erzählt Ihnen mehr darüber.