Station: [2] Die mittelalterliche Weltordnung


Chancengleichheit: Für alle sozialen Bewegungen ist das die ultimative Kernforderung. Ein mittelalterlicher Mensch hätte nicht einmal gewusst, was er sich darunter vorstellen soll. Denn er war eingebunden in ein Netz von sozialen Verbindungen, in dem es eine klare und unveränderliche Hierarchie gab, die allerdings wesentlich durchlässiger war, als sie uns heute erscheinen mag. Ein Aufstieg war möglich, jedenfalls für diejenigen, die stark genug waren, um im Kampf erfolgreich zu sein, oder klug genug, um die Kunst des Schreibens zu erlernen. Immer vorausgesetzt, es handelte sich um einen Mann, denn trotz literarischer Gestalten wie der Hebamme oder der Päpstin spielten die Frauen im Mittelalter höchstens eine Statistenrolle. Sie waren Mittel zum Zweck, brachten ihrem Mann eine reiche Mitgift und gebaren den ersehnten Nachkommen und Erben. Unsere Picture Tour „Die mittelalterliche Weltordnung“ beschäftigt sich mit der letzten Phase des Frühmittelalters, also mit den Jahren zwischen 1000 und 1100 n. Chr. Geld spielte damals keine Rolle. Jeder verzehrte, was ihm seine Besitzungen einbrachten. Aber sehen Sie selbst, wie sich der reiche Mann vom armen Mann unterschied.