Station: [1a] Einführung Vertiefung


Neben «Primitivgeld» gibt es auch den Begriff «vormünzliches Geld». Er greift aber zu kurz, weil die traditionellen Geldformen in manchen Kulturen noch heute parallel zum westlichen Geld in Gebrauch sind. Aus dem gleichen Grund sind auch Bezeichnungen wie «prämonetäre Zahlungsmittel» oder «Primärgeld» unbefriedigend. Ein anderer verbreiteter Terminus ist «nichtmünzliches» oder «aussermünzliches Geld», was auch nicht sehr präzise ist. Schliesslich sind auch Banknoten und Kreditkarten «nichtmünzlich». Und zuletzt spricht man manchmal auch von «Naturalgeld». Diese Bezeichnung ist aber nur für einen Teil der traditionellen Zahlungsmittel zutreffend, nämlich für die Muschel- und Schneckengelder und für die pflanzlichen und tierischen Währungen. Der ganze Bereich der Metallgelder wird dabei ausgeschlossen. Die Ausstellung traditioneller Gelder im MoneyMuseum stellt einen Teil der Sammlung Günter Kuhn dar. Der Münchner Bankangestellte sammelte bereits in zweiter Generation und baute auf den Objekten auf, die sein Vater seit den 1950er-Jahren zusammengetragen hat. Zwei besonders spektakuläre Objekte – das Federgeld und die äthiopische Patronentasche – stammen aus der Kölner Sammlung von Thomas Lautz. Dieser Sammler war auch in der Feldforschung tätig. Bei einer Reise ins Innere Chinas kam er im Jahr 2009 ums Leben.