<< < Station: [21] Der Weg zum wiedervereinigten Deutschland
F: Die Grenze ist offen, die Berliner Mauer Geschichte. Die SED befindet sich in einem rasanten Auflösungsprozess. Und nun?
Wie sollte es mit der DDR weitergehen?
M: Die Regierung Modrow versuchte es mit Reformen. Hans Modrow war bisher SED-Bezirkssekretär in Dresden. Am 13. November 1989 war er von der Volkskammer zum Vorsitzenden des Ministerrates der DDR gewählt worden. Er galt als Reformer und als Anhänger der Politik von Michail Gorbatschow. Auf dem Foto in der Mitte sehen Sie ihn zusammen mit dem Außenminister der USA, James Baker.
F: Ab dem 7. Dezember 1989 wurde der sogenannte „Runde Tisch“ gebildet. An diesem nahmen Platz: Vertreter der DDR-Regierung, der SED-Massenorganisationen, der Blockparteien, der Opposition und die Kirchen. Es wurde über freie Wahlen diskutiert und über den Weg zu mehr Demokratie, auch eine neue Verfassung sollte ausgearbeitet werden. Am 18. März 1989 war es soweit: in der DDR fanden die ersten freien Wahlen statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 93,4 Prozent. Lothar de Maizière wurde zum ersten Ministerpräsidenten der DDR gewählt. Sie sehen ihn auf dem Foto rechts.
M: In der Bevölkerung hatte sich die Stimmung aber mittlerweile gedreht. Viele wollten keine reformierte DDR. Die Forderungen nach einer Wiedervereinigung wurden immer lauter. Das Motto hieß nicht mehr: Wir sind das Volk. Das Motto hieß nun: Wir sind ein Volk.
Foto: © DDR-Museum Pforzheim