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F: Eine große Landkarte, daneben eine kleine Vitrine mit Siegburger Keramik, davor ein Schiff, ein Karren und eine Kiepe – wie passt das zusammen?

M: Die Trinkgefäße, die Sie in der freistehenden Vitrine sehen, waren Auftragsarbeiten. Die Abtei Siegburg bestellte beispielsweise Krüge für ihre Tafel, sie wurden aber auch ins Ausland exportiert. Die Auslieferung solcher Aufträge – das gilt natürlich für das ganze Siegburger Steinzeug – zeigen wir mit dieser Installation.

F: Der Handel mit dem Ausland wurde über die Hanse, eine Vereinigung von Kaufleuten, betrieben. Die bestellte Ware wurde über die Sieg und den Rhein nach Köln und von dort aus in die ganze Welt verschifft.

M: Für Siegburg und nähere Umgebung lieferten Hausierer vornehmlich Produkte für den alltäglichen Gebrauch bis vor die Haustüre. Das Steinzeug transportierten sie in geflochtenen Tragekörben, den sogenannten Kiepen.

F: Der Wagen wurde genutzt, um die Ware in wichtige Handelsstädte im Rheinisch-Bergischen zu verteilen.

M: Die drei Modelle – Kiepe, Wagen und Schiff – stehen für diese drei Vertriebswege.

Einmal anfassen bitte! Dann erfahren Sie mehr.

F: Sicherlich fragen Sie sich, was die Installation in der großen Wandvitrine links zu bedeuten hat? Mit dem Handel hat sie nichts zu tun. Sie erinnert mit angeschlagenen Tongefäßen und Grabungskisten vielmehr an die großen Ausgrabungen hier in Siegburg, an den sogenannten „Scherbenhügel“ in der Aulgasse, der von dem Archäologen Bernhard Beckmann zwischen 1961 und 1969 ergraben wurde.

M: Die Aulgasse, wir hatten es schon erwähnt, war damals die Straße, in der die Töpfer ihre Werkstätten hatten.

 

Foto: © Dagmar Trüpschuch