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Josef:

Hey du! Ja, du! Was machst du denn hier? Bei uns in der Werkstatt? Bist du der neue Lehrling? Den Herr Diedrichs und Herr Knoche einstellen wollten? Na dann, herzlich willkommen bei uns!

Als Lehrling, na, ich kann dir sagen, da wirst du sicher erstmal für die Dreckarbeit eingesetzt: Holz heranschaffen, Späne wegfegen, Gipsmodelle abstauben und sortieren… und später darfst du vielleicht mal einen Holzblock grob behauen, aber erst nach ein paar Monaten und nur, wenn einer der beiden Chefs danebensteht…

 

Was? Du bist kein Lehrling? Ein… Besucher? Nee, Besucher sind hier nicht erlaubt. Das haben Herr Diedrichs und Herr Knoche gar nicht gern. Die bringen nur Unruhe und stören!, sagen sie. Nicht mal meine Mama durfte mich an meinem ersten Ausbildungstag bis in die Werkstatt bringen. Sie musste mich vor der Tür abgeben und – schwupps! – schon war ich kein Schulkind mehr, sondern ein Lehrjunge der Kunsttischlerei. Und das wirst du jetzt auch…

Ach nee! Du bist ja kein Lehrling. Aber was für ein Besucher? Was besuchst du hier? Ein Museum?! Hier in der Werkstatt? Das verstehe ich nicht.

Was? Du kommst aus der Zukunft? Einundzwanzigstes Jahrhundert? Mensch, das zwanzigste hat doch gerade erst angefangen. Und die beiden Chefs, also Herr Diedrichs und Herr Knoche, haben sich gerade diese neue Werkstatt bauen lassen: Vorne, im Künstlerhaus, da wohnen sie. Und hier hinten, auf dem Hof, da arbeiten wir mit 12 Leuten an den Altären. Hier ist weit und breit kein Museum… hmm… aber vielleicht später mal? In hundert Jahren, im… 21. Jahrhundert?

Ein Museum über Wiedenbrück und die Wiedenbrücker Schule? Also, wo man unsere Altäre und Marienfiguren und Kreuzigungsgruppen sieht? Die jetzt noch in den Kirchen stehen, die stehen dann im Museum? Na, warum eigentlich nicht? Gar keine schlechte Idee.

Aber Museum hin oder her. Ich werde dir jetzt unsere Werkstatt zeigen… oder eben das Museum. Das können wir ja dann sehen. Kommst du mit? Gleich hier, hinter der Glastür, ist unsere Montagehalle.

 

Alle Abbildungen : Torsten Nienaber, © Wiedenbrücker Schule Museum