<< < Station: [128] Hans Klasmeier: Kugelvariationen
Tonnenschwer und doch schwebend leicht ist diese aufgeschnittene und in sich verdrehte Kugel. Ihre beiden Hälften werden scheinbar durch eine Schraube zusammengehalten. Wie Ying und Yang scheint die Plastik in einem fragilen Gleichgewicht zu schweben.
Sie stammt von dem Schlossermeister und Metallkünstler Hans Klasmeier aus dem Wiedenbrücker Ortsteil Lintel.
Klasmeiers Leben und Werk verlief zweigleisig zwischen Kunst und Handwerk: Er nahm an architektonischen Großprojekten teil, baute Fenster, Dächer oder Torgitter und berichtete mit Stolz von seinem stetig wachsenden Maschinenpark und den produktionstechnischen Herausforderungen, die seine Werkstatt zu meistern hatte.
Auf der anderen Seite war er ein kreativer Geist, der sein technisches Können in den Dienst seiner Phantasie zu stellen vermochte. Mit seinen auf geometrische Grundformen reduzierten Werken verband er philosophische Gedanken über das Leben und die Schönheit der Erde
1967 erhielt er den nordrhein-westfälischen Staatspreis für das Kunsthandwerk, 1988 wurde ihm für die ehrenamtliche Tätigkeit für die Lehrlingsausbildung der Schlosserinnung das Bundesverdienstkreuz verliehen. Aus demselben Jahr, dem Jahr der ersten Landesgartenschau in Rheda-Wiedenbrück, stammt diese Plastik. Sieben weitere Großplastiken, die überall im öffentlichen Raum zu finden sind, zeugen von seiner Gestaltungkraft und seinem Durchsetzungswillen.
Augenzwinkernd beschrieb er selbst sich so:
„Man sagt zwar, ich wäre dickköpfig, aber ich meine, Beständigkeit und Besonnenheit könnten es auch sein.“
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Hans Klasmeier: Der Schmied Johannes. Erinnerungen, S. 147.
Alle Abbildungen : Torsten Nienaber, © Wiedenbrücker Schule Museum