<p>Was für ein Rundblick! Zwei direkt nebeneinander liegende Marktplätze – der „kleine Markt“ nahe dem Rathaus und der lang gestreckte „große Markt“, umgeben von Kaufmannshäusern. Der Marktplatz ist über 1000 Jahre alt und wurde nie überbaut. Beinahe noch neu ist der Norbertbrunnen. Mitten im Becken steht auf einer Steele die Bronzefigur des heiligen Norbert von Xanten. Zunächst nach alter Tradition im Stift Xanten erzogen und etabliert, änderte er nach einem inneren Wandlungserlebnis sein Leben und gründete 1126 in Frankreich den Orden der Prämonstratenser, den es bis heute gibt. Weil seine Mit-Kanoniker von seinen Reformideen nichts wissen wollten, hatte er Xanten enttäuscht verlassen – also dem Dom den Rücken gekehrt, wie es die Brunnenfigur deutlich zeigt! Zuletzt war Norbert Erzbischof von Magdeburg; deshalb trägt er hier die Bischofmütze, die sog. Mitra, und den Bischofsstab. Um von hier zum Dom zu gelangen führt der Weg durch das Michaelstor. Bis 1802 galt im Bezirk um die Kirche „eigenes Recht“. Dieser Bezirk, Immunität genannt, war von Mauern und Gräben umgeben und nur durch zwei Tore –im Norden und Süden – zu betreten. Diese Situation ist heute noch gut ablesbar. Im Michaelstor liegt die Dionysiuskapelle – in der Norbert von Xanten eine zeitlang zurückgezogen lebte. Im StiftsMuseum, das von hier aus hinter dem Dom liegt, erfährt man mehr über Norbert, aber auch über Xanten. So können Sie beispielsweise die originalen Urkunde der Stadterhebung Xantens aus dem Jahr 1228 bewundern.</p>