<p>Von dieser Stelle aus bietet sich ein ungewöhnlicher Blick auf die Nordfassade des Domes. Über den Dächern der Seitenschiffe scheint die Reihe der Strebebögen, kleinen Türmchen und Kreuzblumen kein Ende zu nehmen. In Augenhöhe aufgestellt präsentieren sich Architekturfragmente: auf den Schrägen der Giebeln sitzen die Krabben oder Kriechblumen; die Giebelfelder sind mit geometrischem Maßwerk verziert. Etwas verborgen hinter der Taxushecke liegen Hof und Werkstatt der Dombauhütte Xanten. Die Mitarbeiter sorgen stetig für den Erhalt des Domes – mit traditionellen und innovativen Methoden. Ins Auge fällt an der Ostseite die rote Backsteinmauer mit dem eckigen Treppenturm. Im Obergeschoß befindet sich seit fast 500 Jahren die historische Stiftsbibliothek. Sie enthält etwa 13.000 gedruckte Werke. Zum Rundgang durch das StiftsMuseums gehört ein Blick in die Bibliothek – zahlreiche Bücher liegen aufgeschlagen in Vitrinen aus. Eine rote Stele kennzeichnet den Eingang zum Museum. Der Türdurchgang in der Backsteinmauer führt in den Kreuzgang aus dem späten Mittelalter. An den Wänden erinnern kunstvolle Gedenktafeln aus Stein, Epitaphe genannt, an verstorbene Stiftsherren oder Bürger der Stadt Xanten. Der Kreuzgang war Bestattungsort - die Grünfläche in der Mitte wird in besonderen Einzelfällen immer noch so genutzt. Oft hat man Kreuzgänge abgerissen, wenn die Stiftsgemeinschaft aufgelöst wurde. Es ist ein besonderer Glücksfall, dass Xanten seinen Kreuzgang bewahrt hat.</p>