<p>Massive Ziegelmauern ragen in den Himmel. Dahinter erhebt sich der mächtige Dom. Der heutige Ziegelhof erhielt seinen Namen von den übrig gebliebenen Ziegelmauern der einst prächtigen Bischofsburg. Die ersten urkundlichen Hinweise zeugen von der Judenverfolgung im Jahre 1096, wo jüdische Bewohner der Stadt in den trutzigen Mauern der Burg Schutz suchten. Wir wissen nicht ob König Heinrich der I. noch zu Lebzeiten mit dem Bau der Burg begann oder sein berühmter Sohn Bruno, der Erzbischof von Köln. Viel ist heute nicht mehr zu sehen von der im 10 Jahrhundert erbauten Burg. Doch Vergleiche mit anderen Burgen aus dieser Zeit, lassen ein lebendiges Bild erstehen. Die Burg mit einem Turm von 25 m Höhe befand sich westlich vom Dom und dem Bereich, den die Hausherren des Xantener Stifts, die Kanoniker, ihr Reich nannten. An den Turm schloss sich die eigentliche Residenz des Bischofs an. In dem zweigeschossigen Gebäude bot ein Saal mit einer Grundfläche von fast 400qm reichlich Platz für prächtige Empfänge und Festivitäten. Darüber, im zweiten Stock, residierte der Erzbischof mit seinem Gefolge. Der Bischofssitz war eine wehrhafte Anlage, die von einer Ringmauer und einem Burggraben umschlossen war. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg immer wieder erweitert und zeitgleich mit der Stadtmauer weiter befestigt. Verlassen wir den Ziegelhof in Richtung Klever Straße und unterqueren das weiße Mitteltor, führt uns der Weg entlang des Gebäudes zum Meerturm. Ein imposanter Turm, der einst als Fluchtturm der Bischöfe erbaut wurde. Verbunden war er mit der Bischofsburg durch einen langen dunklen Wehrgang. Heute befinden sich im Meerturm die Räume von museum.de. Der Wehrgang ist heute ein Teil des Siegfried Museums und kann bei einem Museumsbesuch besichtigt werden. Bildliche Darstellungen der Bischofsburg gibt es im Dom zu sehen. Auf einem Seitenflügel des Hochaltars, verborgen vor den Augen des Betrachters, zeigt ein Gemälde von Bartholomäus Bruyn dem Älteren eine Stadtansicht aus dem 16. Jh. Am anderen Ende des Kirchenschiffshängen einige Tafeln vom ehemaligen Agathaaltar, die auf das Jahr 1499 datiert werden. Der Mittelteil zeigt die Kreuzigungsszene mit der seitenvertauschten Darstellung des Doms und der Bischofsburg im Hintergrund.</p>