<p>Die Scherbe in der Vitrine ist eines der wichtigsten Exponate im Römermuseum. Sie stammt vom Rand einer Reibschale. Siehst du das Wort „mortarium“ in ihrer Inschrift? Das bedeutet „Mörser“. Mit einem Stößel haben wir in dieser Reibschale die Kräuter zerkleinert und so unsere köstlichen Würzmischungen hergestellt. Manche Gewürze waren allerdings sehr teuer. Für weißen Pfeffer mussten wir zum Beispiel sieben Denare berappen. Dafür hätten wir vierzehn solcher Gefäße kaufen können. Die Reibschale aus Passau kostete nämlich einen halben Denar, wie du auf derselben Inschrift entdecken kannst, und das war trotzdem viel Geld. Stell dir vor, ein Soldat der Hilfstruppen musste dafür einen ganzen Tag lang arbeiten! Im Nebenraum findest du noch etliche andere alte Münzen. Sie alle wurden von Hand geprägt. Dabei wurde ein Metallstück, der so genannte „Schrötling“, zwischen zwei Stempel gelegt. Mit einem kräftigen Hammerschlag prägte ein Handwerker das Stempelbild auf den Schrötling und - fertig war die Münze! Übrigens wurden früher in Rom Münzen neben dem Tempel der Göttin Juno Moneta geprägt. Moneta? Ja, das hast du richtig gehört, Moneta war ein Beiname der Göttin Juno. Und deswegen sagt man heute noch statt „Geld“ auch manchmal „Moneten“.</p>