<< < Station: [6] Die Fundamente des Kastells Boiotro


<p>In diesem Keller wurde das Mauerwerk Mitte der Siebziger Jahre bis zum Fels freigelegt. Damit wurde ein Blick in die Baugeschichte von der Antike bis zum Sp&auml;tmittelalter m&ouml;glich.</p> <p>Um den Schwemmsand zu verdichten, hatte man vor dem Bau des Kastells Eichenpf&auml;hle in den Boden gerammt. Darauf errichteten die r&ouml;mischen Bauhandwerker ein Trockenmauerwerk, das mehr als 1600 Jahre erhalten blieb. Als im Juni 2013 ein verheerendes Hochwasser Passau &uuml;berflutete, wurde es jedoch untersp&uuml;lt. Dieser Schaden ist unterhalb des gelben Seils zu sehen. Zwar konnte das Mauerwerk mit r&ouml;mischen Bruchsteinen wieder hergestellt werden, aber nun musste auch M&ouml;rtel verwendet werden.</p> <p>Das dar&uuml;ber liegende Mauerwerk wurde bereits in der Zeit der R&ouml;mer mit M&ouml;rtel gebaut. Die original erhaltene Kastellmauer verl&auml;uft unterhalb der roten Kordel. Oberhalb der Kordel lassen sich verschiedene Bauphasen von der Romanik bis zum Sp&auml;tmittelalter ablesen.</p> <p>Sehen Sie die Figur vor der Kastellmauer? Das ist ein r&ouml;mischer Bauingenieur, der mit einer so genannten &bdquo;Groma&ldquo; das Gel&auml;nde vermisst. Die Groma war eine Kombination aus Lot und Visierkreuz, mit der man einen rechten Winkel erstellen konnte. Mithilfe von Fluchtstangen lie&szlig;en sich auch Geraden f&uuml;r den Bau von Kastellen, von Stra&szlig;en oder St&auml;dten planen und bauen.</p> <p>Das Kastell Boiotro wurde w&auml;hrend der Regierungszeit des r&ouml;mischen Kaisers Probus zwischen 276 und 282 n. Chr. errichtet. Deshalb ist das kolossale Portr&auml;t des Kaisers hier aufgestellt.</p>