<p>Das florierende Gemeinwesen Passaus setzte sich unter den Römern fort, und mit ihm der rege wirtschaftliche und kulturelle Austausch. Wie zuvor die Kelten nutzten auch die neuen Herren die Flüsse für den Transport von Personen, Tieren und Gütern. Darüber hinaus erweiterten sie das vorhandene Wegenetz.</p>
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<p>Am heutigen Römerplatz in Passau konnte für die damalige Zeit ein Umschlagplatz für Handelsschiffe nachgewiesen werden. Auch Händler mit Fuhrwerken dürften hier ihre Güter angeboten haben. Westlich der Gräben des Kastells entdeckte man römisches Tafelgeschirr, genannt „Terra Sigillata“, deren Import über einen Zeitraum von vier Jahrhunderten reicht. Ausgesuchte Beispiele dieses Geschirrs werden in der Vitrine präsentiert. Dort sehen Sie auch, wo die einzelnen Stücke produziert wurden.</p>
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<p> Im ersten und frühen zweiten Jahrhundert n. Chr. importierte man die Terra Sigillata aus Südgallien, so aus den Töpfereien von La Graufesenque und Banassac. Danach folgten Importe aus Produktionszentren in Mittelgallien, wie etwa aus Lezoux. Im zweiten und dritten Jahrhundert wurden die Militärlager an der Grenze von ostgallischen und obergermanischen Werkstätten mit neuer Ware versorgt. Hierzu gehörten die berühmten Manufakturen in Rheinzabern oder im rätischen Westerndorf. Selbst unter den eher schwierigen Bedingungen der Spätantike gelangte noch Geschirr aus Nordafrika über die Alpen oder aus den nordfranzösischen Argonnen bis ins römische Passau.</p>
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<p>Weitere Importe waren Töpfe aus Speckstein aus der Schweiz, gefirnisste Ware aus dem Rheinland und anderen römischen Provinzen. Ein interessanter Fund ist der Boden eines Gefäßes mit anhaftenden Pechresten. Möglicherweise diente das Pech zum Kalfatern, also zum Abdichten von Schiffen. </p>