<< < Station: [5] Der Import von Terra Sigillata


<p>Das florierende Gemeinwesen Passaus setzte sich unter den R&ouml;mern fort, und mit ihm der rege wirtschaftliche und kulturelle Austausch. Wie zuvor die Kelten nutzten auch die neuen Herren die Fl&uuml;sse f&uuml;r den Transport von Personen, Tieren und G&uuml;tern. Dar&uuml;ber hinaus erweiterten sie das vorhandene Wegenetz.</p> <p>&nbsp;</p> <p>Am heutigen R&ouml;merplatz in Passau konnte f&uuml;r die damalige Zeit ein Umschlagplatz f&uuml;r Handelsschiffe nachgewiesen werden. Auch H&auml;ndler mit Fuhrwerken d&uuml;rften hier ihre G&uuml;ter angeboten haben. Westlich der Gr&auml;ben des Kastells entdeckte man r&ouml;misches Tafelgeschirr, genannt &bdquo;Terra Sigillata&ldquo;, deren Import &uuml;ber einen Zeitraum von vier Jahrhunderten reicht. Ausgesuchte Beispiele dieses Geschirrs werden in der Vitrine pr&auml;sentiert. Dort sehen Sie auch, wo die einzelnen St&uuml;cke produziert wurden.</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;Im ersten und fr&uuml;hen zweiten Jahrhundert n. Chr. importierte man die Terra Sigillata aus S&uuml;dgallien, so aus den T&ouml;pfereien von La Graufesenque und Banassac. Danach folgten Importe aus Produktionszentren in Mittelgallien, wie etwa aus Lezoux. Im zweiten und dritten Jahrhundert wurden die Milit&auml;rlager an der Grenze von ostgallischen und obergermanischen Werkst&auml;tten mit neuer Ware versorgt. Hierzu geh&ouml;rten die ber&uuml;hmten Manufakturen in Rheinzabern oder im r&auml;tischen Westerndorf. Selbst unter den eher schwierigen Bedingungen der Sp&auml;tantike gelangte noch Geschirr aus Nordafrika &uuml;ber die Alpen oder aus den nordfranz&ouml;sischen Argonnen bis ins r&ouml;mische Passau.</p> <p>&nbsp;</p> <p>Weitere Importe waren T&ouml;pfe aus Speckstein aus der Schweiz, gefirnisste Ware aus dem Rheinland und anderen r&ouml;mischen Provinzen. Ein interessanter Fund ist der Boden eines Gef&auml;&szlig;es mit anhaftenden Pechresten. M&ouml;glicherweise diente das Pech zum Kalfatern, also zum Abdichten von Schiffen.&nbsp;</p>