<p>Neben dem Kastell Boiotro gibt es im Passauer Stadtteil Haibach mit einem Wachturm ein weiteres, sichtbares Bodendenkmal der Spätantike, das in seinen Grundmauern erhalten ist. Es steht etwa drei Kilometer von hier entfernt auf dem Gelände eines Klärwerks und kann dort besichtigt werden.</p>
<p> </p>
<p>Der Turm hat einen Grundriss von zwölf mal zwölf Metern und wurde von einem umlaufenden Graben geschützt. Vermutlich wurde er im 4. Jahrhundert unter Kaiser Valentinian I. errichtet. Damals verstärkte man die Nordgrenze des römischen Reiches im Rahmen eines groß angelegten Bauprogramms. Wachtürme und Kastelle reihten sich auf Sichtweite so dicht hintereinander, dass man bei Angriffen Signale geben konnte.</p>
<p> </p>
<p>Der Wachtturm in Passau diente jedoch nicht nur zur Beobachtung der Flussgrenze. Von hier aus ließ sich auch die Fernstraße überwachen, die von Passau nach Ioviacum und Lauriacum, dem heutigen Schlögen und Enns, führte.</p>
<p> </p>
<p>Hier endet unser Rundgang mit dem Audioguide. Wir hoffen, dass Sie viel Neues über das Leben und die Kultur der Römer an der Nordgrenze des einstmals so mächtigen Imperium Romanum erfahren haben.</p>
<p> </p>
<p>Im Freigelände können Sie noch einige originale Mauerreste des Kastells besichtigen. Durch die dort aufgestellten Stereoskope können Sie sogar eine dreidimensionale Rekonstruktion des Kastells Boiotro sehen.</p>