<p>Wie in den meisten Kulturen spielte Schmuck auch bei den Römern eine wichtige Rolle. Männer wie Frauen trugen Fingerringe. Frauen schmückten sich zudem mit Halsketten, Armbändern und Ohrringen. Schmuck wurde aus wertvollen Materialien gefertigt und war schon damals der Mode unterworfen.</p>
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<p>Im Passauer Stadtgebiet wurden am häufigsten Fibeln oder Gewandspangen gefunden. Mit ihnen hielt ein Römer - vergleichbar mit einer Sicherheitsnadel - sein Gewand zusammen, wie Sie z. B. bei der Gutsverwalterin Flora sehen können. Fibeln waren aber auch Statussymbole. Beim Militär wurden sie als Rangabzeichen getragen.</p>
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<p>Die Gestaltung der Fibeln veränderte sich im Lauf der Jahrhunderte, und auch regionale Unterschiede sind erkennbar. Aus den Passauer Funden ragt eine germanische Goldblechfibel mit einer Einlage aus blauer Glaspaste hervor. Sie finden sie in der Mitte der zweiten Reihe. Ein vergleichbares Stück aus dem bayerischen Landkreis Donau-Ries wird um 300 n. Chr. datiert, und dies dürfte auch die Entstehungszeit unserer Fibel aus Goldblech sein. Der germanische Ursprung des Stücks weist auf einen Kontakt zwischen Römern und Germanen hin, sei es durch eine Ehe, durch Handel oder als Beute nach einem Scharmützel. Es ist denkbar, dass eine Germanin diese Fibel im Kastellbad verloren hat.</p>
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<p>Ein weiterer, häufiger Fund sind Haarnadeln aus Bein. Frauen steckten damit ihre Haare hoch oder befestigten ein Haarnetz. Ähnlich wie Fibeln hatten sie neben der schmückenden eine praktische Funktion. </p>
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<p>Eine beliebte Einlage für Fingerringe waren Gemmen, die man aus Halbedelsteinen schnitt. Mit dem Ringstein konnte man auch Dokumente versiegeln, indem man ihn in den Siegellack drückte. Aus Passau gibt es drei Gemmen: Die erste wurde im Bereich des Kastells an der Ortspitze gefunden und zeigt einen Ziegenhirten. Ein weiteres Stück stammt aus dem rätischen Teil der Stadt und zeigt drei verschiedene Masken: einen Silen, eine Adlermaske und einen jugendlichen Gott – vielleicht Dionysos. Im Gebiet des Lagerdorfs von Boiodurum wurde schließlich das Fragment eines Fingerringes entdeckt, auf dem Jupiter und Viktoria abgebildet sind. Diese Darstellung lässt einen militärischen Hintergrund des Besitzers vermuten.</p>