<< < Station: [23] Schmuckstücke


<p>Wie in den meisten Kulturen spielte Schmuck auch bei den R&ouml;mern eine wichtige Rolle. M&auml;nner wie Frauen trugen Fingerringe. Frauen schm&uuml;ckten sich zudem mit Halsketten, Armb&auml;ndern und Ohrringen. Schmuck wurde aus wertvollen Materialien gefertigt und war schon damals der Mode unterworfen.</p> <p>&nbsp;</p> <p>Im Passauer Stadtgebiet wurden am h&auml;ufigsten Fibeln oder Gewandspangen gefunden. Mit ihnen hielt ein R&ouml;mer - vergleichbar mit einer Sicherheitsnadel - sein Gewand zusammen, wie Sie z. B. bei der Gutsverwalterin Flora sehen k&ouml;nnen. Fibeln waren aber auch Statussymbole. Beim Milit&auml;r wurden sie als Rangabzeichen getragen.</p> <p>&nbsp;</p> <p>Die Gestaltung der Fibeln ver&auml;nderte sich im Lauf der Jahrhunderte, und auch regionale Unterschiede sind erkennbar. Aus den Passauer Funden ragt eine germanische Goldblechfibel mit einer Einlage aus blauer Glaspaste hervor. Sie finden sie in der Mitte der zweiten Reihe. Ein vergleichbares St&uuml;ck aus dem bayerischen Landkreis Donau-Ries wird um 300 n. Chr. datiert, und dies d&uuml;rfte auch die Entstehungszeit unserer Fibel aus Goldblech sein. Der germanische Ursprung des St&uuml;cks weist auf einen Kontakt zwischen R&ouml;mern und Germanen hin, sei es durch eine Ehe, durch Handel oder als Beute nach einem Scharm&uuml;tzel. Es ist denkbar, dass eine Germanin diese Fibel im Kastellbad verloren hat.</p> <p>&nbsp;</p> <p>Ein weiterer, h&auml;ufiger Fund sind Haarnadeln aus Bein. Frauen steckten damit ihre Haare hoch oder befestigten ein Haarnetz. &Auml;hnlich wie Fibeln hatten sie neben der schm&uuml;ckenden eine praktische Funktion.&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>Eine beliebte Einlage f&uuml;r Fingerringe waren Gemmen, die man aus Halbedelsteinen schnitt. Mit dem Ringstein konnte man auch Dokumente versiegeln, indem man ihn in den Siegellack dr&uuml;ckte. Aus Passau gibt es drei Gemmen: Die erste wurde im Bereich des Kastells an der Ortspitze gefunden und zeigt einen Ziegenhirten. Ein weiteres St&uuml;ck stammt aus dem r&auml;tischen Teil der Stadt und zeigt drei verschiedene Masken: einen Silen, eine Adlermaske und einen jugendlichen Gott &ndash; vielleicht Dionysos. Im Gebiet des Lagerdorfs von Boiodurum wurde schlie&szlig;lich das Fragment eines Fingerringes entdeckt, auf dem Jupiter und Viktoria abgebildet sind. Diese Darstellung l&auml;sst einen milit&auml;rischen Hintergrund des Besitzers vermuten.</p>