<p>In den Kastellen im Passauer Stadtgebiet beidseits des Inn waren in der mittleren Kaiserzeit Hilfstruppen stationiert, die zur Bewachung der Provinz- und Flussgrenze eingesetzt wurden. Das römische Reich rekrutierte auch Angehörige anderer Völker zum Dienst in den Hilfstruppen. Diese kämpften als Verbündete oder Söldner mit. Manche wurden auch zum Militärdienst gezwungen.</p>
<p> </p>
<p>Die Einheiten einer Hilfstruppe umfassten 150 bis 300 Mann. Sie waren damit deutlich kleiner als eine Legion mit etwa 6000 Soldaten. Die nächsten Standorte von Legionen waren Regensburg in westlicher und Enns in östlicher Richtung. Der Soldat einer Hilfstruppe erhielt einen geringeren Sold als ein Legionär und war anders als dieser auch kein römischer Bürger.</p>
<p> </p>
<p>In Passau wurden etliche Ausrüstungsgegenstände gefunden, die einst den Soldaten der Hilfstruppen gehörten. Dabei sind ausschließlich Metallteile erhalten geblieben. Organische Materialien wie Stoff, Leder oder Holz sind im Erdboden längst zerfallen.</p>
<p> </p>
<p>Von den Waffen sind nur die Spitzen von Lanzen, Pfeilen und Geschossen übrig geblieben. Der Pelta-Beschlag und ein Schildnagel sind die Reste eines lederbezogenen Holzschildes. Weitere Beschläge und die Riemenzunge waren am Gürtel angeheftet. Mit der Fibel hielt ein Soldat seinen Mantel zusammen, doch gleichzeitig war sie auch Rangabzeichen. Das kleine, verzierte Fragment war Teil einer Paradeausrüstung.</p>
<p> </p>
<p>Die Figurine zeigt den Soldaten einer Hilfstruppe in der Zeit um 200 n. Chr. Was er vor dem Kampf anlegen musste, erfahren Sie über den Touchscreen. Zum Ende seiner Dienstzeit, also nach 25 Jahren, erhielt der Soldat ein Diplom. Das Fragment einer solchen Urkunde ist in der kleinen Pultvitrine neben dem Touchscreen ausgestellt.</p>