<p>1983 fand man im Lagerdorf westlich des Kastells einen Hort- oder Verwahrfund. Darin versteckte man zum Schutz vor Diebstahl Wertsachen wie Münzen, Schmuck, Tafelsilber und Statuetten. Aber auch Gegenstände aus Metall wie etwa Werkzeuge konnten dazu gehören. Meist wurden solche Dinge in unsicheren oder kriegerischen Zeiten vergraben.</p>
<p> </p>
<p>Der Passauer Hortfund datiert in die Zeit um 240 n. Chr. Sicher wurde er aus Angst vor den einfallenden Horden der Germanen angelegt. Es ist unklar, ob hier ein Soldat oder ein Zivilist sein Eigentum versteckte. Der Fundort lag an der westlichen Ausfallstraße von Boiodurum. Bis auf einen kleinen Goldring enthielt der Hortfund nur weniger wertvolle Gegenstände des täglichen Bedarfs, ja sogar Altmetall. Für denjenigen, der seine Habseligkeiten verbarg, waren sie offenbar wertvoll genug. Dies kann als Indiz für ärmliche und unsichere Zeiten am äußeren Rand des römischen Imperiums gewertet werden. Dem Eigentümer hat das Vergraben seines „Schatzes“ nichts genützt. Aus Gründen, über die wir nur spekulieren können, gelang es ihm nicht, sein Hab und Gut wieder zu bergen.</p>