<p>Unterhalb des römischen Götterhimmels sehen Sie vier Vitrinen mit bedeutenden Exponaten der mittleren Kaiserzeit. Diese Statuetten waren entweder Weihgeschenke oder wurden in einem Hausaltärchen, dem so genannten Lararium, verehrt.</p>
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<p>Die Bronzestatuette des Gottes Jupiter wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Innstadt ausgegraben. Jahrzehnte lang galt sie als Inbegriff des römischen Passau. Sie ist ein Beispiel für Serienproduktion. Anders verhält es sich mit einer weiteren Figur Jupiters, die in der Lukas-Kern-Straße gefunden wurde. Sie ist ein Unikat, das im Vollgussverfahren hergestellt wurde. Bis auf den Mantel auf dem erhobenen linken Arm ist sie vom Typ her identisch mit dem Jupiter aus der Innstadt.</p>
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<p>Die Statuette der römischen Siegesgöttin Victoria kommt aus der Heilig-Kreuz-Kirche des Klosters Niedernburg. Dort wurde sie in einer Brandschicht des 3. Jahrhunderts n.Chr. entdeckt. Während der kriegerischen Einfälle der Alamannen gelangte sie dorthin, und auch ein siegreich erhobener Kranz verhinderte nicht ihren Untergang.</p>
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<p>Ebenfalls aus dem Kloster Niedernburg stammt die Terra-Sigillata-Schüssel. Sie war einem Genius geweiht, also einem persönlichen Schutzgeist der Römer. Ein Genius konnte einen Mann, eine Gemeinschaft oder sogar das gesamte Volk beschützen. Er stand für Kraft, Persönlichkeit und bestimmte Tugenden. Hier wachte der Genius möglicherweise über eine Zenturie, also eine Abteilung von 80 bis 100 Mann im römischen Heer.</p>
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<p>Die Römer in den Provinzen verehrten die gleichen Gottheiten wie in ihrer Heimat. Im Laufe der Jahrhunderte kamen die Götter der eroberten Provinzen hinzu und wurden ähnlich angebetet. </p>