<< < Station: [12] Die Zollstation


<p>Der Inn war unter den R&ouml;mern in doppelter Hinsicht eine Grenze. Zum einen trennte er die r&ouml;mischen Provinzen R&auml;tien und Norikum. Zum anderen verlief der Fluss aber auch zwischen dem gallischen Zollbezirk, der im Westen bis zum Atlantik reichte, und dem illyrischen Zollbezirk, der sich &uuml;ber verschiedene Provinzen hinweg bis zum Schwarzen Meer erstreckte.</p> <p>In Passau gab es am s&uuml;dlichen Ufer des Inn eine Grenzstation des illyrischen Zollbezirks. Ihre genaue Lage ist bisher unbekannt. Die Inschrift auf dem Grabstein des Z&ouml;llners Faustinianus belegt die Existenz dieser &bdquo;statio Boiodurensis&ldquo;. Ein fr&uuml;hes Votivt&auml;felchen an Jupiter aus der Zeit um 240 n. Chr. ist ein Anhaltspunkt, dass die Zollstation an dieser Stelle bereits vor der Errichtung Kastells Boiotro existierte. In der Vitrine werden weitere Waren pr&auml;sentiert, die zu verzollen waren: Reibsch&uuml;sseln aus der T&ouml;pferei des Quintus aus Schwabm&uuml;nchen und der Henkel einer Amphore aus Spanien.</p> <p>Zollabgaben konnten aber nicht nur an der Grenze, sondern auch innerhalb der Provinzen entrichtet werden. Deshalb war der r&ouml;mische Zoll eher eine Steuer. Abgaben auf Waren wurden vom Staat nicht nur erhoben, um Eink&uuml;nfte zu erzielen. Sie dienten auch zur Kontrolle des Warenverkehrs. Der Zoll betrug ein Vierzigstel oder 2,5 % des Warenwertes. Im Namen des gallischen Zollbezirks &bdquo;Quadragesima Galliarum&ldquo; wird dieser Prozentsatz sogar genannt.</p> <p>Der originale Grabstein des Faustinianus befindet sich &uuml;brigens heute in der nahegelegenen Severinskirche, wo er seit vielen Jahrhunderten als Weihwasserbecken genutzt wird.&nbsp; Wenn Sie von Faustinianus mehr &uuml;ber seine Arbeit als Z&ouml;llner h&ouml;ren wollen, w&auml;hlen Sie die Station 12-1 auf Ihrem Handy.</p>