<p>Aus der Zivilsiedlung Boiodurum stammt eines der wichtigsten Exponate im Römermuseum Kastell Boiotro: die Scherbe vom Rand einer Reibschale. Ihr Verwendungszweck geht klar aus der Inschrift „mortarium“, zu Deutsch „Mörser“, hervor. Außerdem ist auf dem Gefäß auch sein Kaufpreis eingeritzt: jemand kaufte die Reibschüssel für einen halben Denar.</p>
<p>Die Nennung des Preises gibt einen Anhaltspunkt zur Kaufkraft des römischern Geldes in der Zeit um 200 n. Chr. Ein halber Denar oder 2 Sesterzen entsprachen etwa dem Tageslohn eines Soldaten der Hilfstruppen. Etwas mehr verdienten Legionäre oder Tagelöhner, denn sie mussten nur den Lohn eines halben Arbeitstages für den Kauf einer solchen Schüssel aufwenden.</p>
<p>Dabei war diese Art von Keramik in der Antike schon ein relativ preisgünstiges Massenprodukt. Ein Teller aus Terra Sigillata kostete mehr als das Doppelte und exotische Gewürze ein Vielfaches. Mit der Lohn- und Preisübersicht können Sie weitere Vergleiche ziehen.</p>