Station: [3] Friedrich Preller d. Ä. | Felsen in der Brandung (Skudesnaes, Norwegen), um 1846


Der Weimarer Landschaftsmaler Friedrich Preller d. Ä. wandte sich nach mehreren Studienaufenthalten in Italien dem Norden zu. 1840 bereiste er für mehrere Monate Norwegen und erschloss sich die imposanten Fjordlandschaften: Er erkundete das Land zu Fuß, war aber auch auf einem zweirädrigen Karren unterwegs und bewegte sich per Boot gelegentlich auch auf dem Wasserwege fort. So oder so entstanden in dieser Zeit zahlreiche Zeichnungen und Ölstudien, die ihm zurück in Weimar als vorbereitendes Studienmaterial für größere Gemäldefassungen dienten. 1846 schuf er das Bild „Felsen in der Brandung“, das ein unendliches Spiel, ein ewiges Kräftemessen der Natur fulminant in Szene setzt: Sturmgepeitschte Wellen brechen sich heftig an einer aus dem Meer ragenden Gruppe von Felsgesteinen. Durch die gewählte Untersicht und das brillante Spiel von Licht und Schatten wird das Geschehen besonders spannungsvoll inszeniert. Erst auf den zweiten Blick wird hinten rechts im Bild ein kleines Segelschiff sichtbar, das schwer im aufgepeitschten Sturm kämpft. Das vergleichsweise winzige Schiff lässt die Monumentalität der Felsengruppe erahnen, die sich an der Westküste nördlich von Stavanger, auf der Südspitze von Karmøy verorten lässt. Das Gemälde gelangte früh in den Besitz des bedeutenden Erfurter Textilunternehmers Ferdinand Lucius, seit 2008 befindet es sich in der Sammlung Kunst der Westküste. Nahezu dasselbe Motiv liegt auch in einer größeren Gemäldefassung vor, die sich heute im Besitz der Klassik Stiftung Weimar befindet.