Pas de deux im Römisch Germanischen Museum und der Kolumba

Mit einem musealen Paukenschlag feiert Kolumba seinen zehnten Geburtstag: Der Pas de deux zweier Sammlungen als Titel dem emotionalen wie künstlerischen Höhepunkt des Klassischen Balletts entlehnt möchte die Notwendigkeit bewusst machen, in einer zunehmend bedrohlicher werdenden Welt die vielfältigen Aspekte des Menschseins präsent zu halten. Themen wie Mythos und Gegenwart, Zeit und Raum, Kostbarkeit und Transzendenz, Selbstwahrnehmung und kollektives Handeln, aber auch Erfahrungen von Endlichkeit und Gelassenheit haben grundlegende Bedeutung. Die Idee des Tanzes beschreibt das spielerische Moment im Hin und Her zwischen Antike, Mittelalter und Gegenwart sowie die Zusammenhänge durch die Konstanten kultureller Prägung. Anlass dieser Ausstellung ist die mit der notwendigen Generalsanierung verbundene Neuorganisation des Römisch-Germanischen Museums in Köln. Dadurch ergibt sich die Gelegenheit, zwei unterschiedliche Sammlungen auf ihr gemeinsames Potential hin zu befragen. Der Ort dieser Kooperation ist keineswegs beliebig. Mit seiner archäologischen Ausgrabung, die von beiden Häusern gemeinsam verantwortet wird, blickt Kolumba auf eine 2000-jährige Geschichte als städtische Kulturlandschaft zurück. In beiden Sammlungen spielen die Zeugnisse religiöser Praxis eine ebenso hervorgehobene Rolle wie kunstvoll gestaltete Gegenstände des täglichen Gebrauchs.  Für eine kreative Denkpause verlässt das Römisch-Germanische Museum sein innovatives Konzept der 1970er Jahre, um in und mit Kolumba in vielfältigen Gegenüberstellungen formale, ästhetische und inhaltliche Parallelen zu entdecken, die zu assoziativen Sichtweisen anregen.  In einem zweijährigen Prozess wurde die Ausstellung von den acht Kuratoren beider Häuser erarbeitet. Denn nicht zuletzt möchte der Pas de deux ein Beispiel dafür geben, wie man mit Kunst und Kultur unterhalten und zum Nachdenken anregen kann, sofern man die eigenen Ressourcen mit vereinten Kräften zu nutzen versteht.

Ausgestellte Werke von ca. 500.000 vor Christus bis 2016. Ausgestellte Künstler: Anonymus, Jan Adam, Josef Albers, Hubert Berke, Joseph Beuys, Heiner Binding, Anna und Bernhard Blume, Erich Bädeker, Heinz Breloh, Karl Burgeff, Franz Heinrich Commans, Peter Dreher, Felix Droese, Simone ten Hompel, Rebecca Horn, Bethan Huws, Hans Josephsohn, On Kawara, Leonhard Kern, Konrad Klapheck, Jannis Kounellis, Jürgen Kriebel, Dieter Krieg, Otto Känzli, Konrad Kuyn, Young-Jae Lee, Stefan Lochner, Jan Luyken, Joseph Marioni, Andre von Martens, Duane Michals, Hein Minkenberg, Hartmut Neumann, Balthasar Permoser, Benedicte Peyrat, Annamaria und Marzio Sala, Alexandra Schriefers, Pascal Schweighofer, Norbert Schwontkowski, Werner Schriefers, Franz-Wilhelm Seiwert, Richard Serra, Edward von Steinle, Paul Thek, Elisabeth Treskow, Simon Troger, Hann Trier, Wilhelm Wagenfeld, Andor Weininger, Josef Wolf, Toots Zynsky

Als Kurzführer erscheint das Kolumba-Taschenbuch #1, das beim Eintritt kostenlos ausgegeben wird (120 Seiten s/w). Zur Halbzeit der Ausstellung erscheinen im September ein ausführliches Bildheft sowie ein Werkheft zur archäologischen Grabung in der Reihe der Kolumba-Schriftenreihe.

 

15. September 2017 – 19. August 2019
”Pas de deux”
Römisch-Germanische Museum/Kolumba
Köln

Bildnachweis:

01 Raum 1
Medusa Wallraf Maske der Gorgo Medusa, kleinasiatischer Marmor, um 137, Fundort: Rom
Foto: Lothar Schnepf, Köln © Kolumba, Köln

Der Museumsblog uses Accessibility Checker to monitor our website's accessibility.

Nach oben scrollen