Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900
Ohne Zweifel ist die moderne Kunst und Kultur nicht ohne den bedeutenden Beitrag von Künstlerinnen zu verstehen. Ihre Werke, Perspektiven und Innovationen haben die Entwicklung und das Verständnis der Moderne maßgeblich mit beeinflusst und bereichert. Von der Malerei über die Literatur bis hin zur Musik und darstellenden Kunst haben Frauen entscheidende Impulse gegeben, die das kulturelle und künstlerische Erbe unserer Zeit prägen. Es ist daher unerlässlich, ihre Leistungen anzuerkennen und zu würdigen, um ein vollständiges Bild der Moderne zu erhalten.
Die Ausstellung in Frankfurt widmet sich dem bedeutenden Beitrag dieser Künstlerinnen der Moderne. Vorgestellt werden 80 Gemälde und Skulpturen von 26 Künstlerinnen wie Louise Breslau, Ottilie W. Roederstein, Marg Moll und weiteren, die sich um 1900 in der Kunstszene behaupteten. Die Werke stammen aus renommierten Museen und Privatbesitz und werden durch bislang unveröffentlichtes Archivmaterial ergänzt.
Förderer der Ausstellung:
- Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH
- Damengesellschaft des Städelschen Museums-Vereins e. V.
- Dr. Marschner Stiftung
- Ernst von Siemens Kunststiftung
- CATRICE
Ausstellungsschwerpunkte:
- Netzwerke und Selbstbestimmung: Die Ausstellung beleuchtet die Netzwerke und den Einfluss von Künstlerinnen auf die Entwicklung der modernen Kunst.
- Ausbildung und Professionalisierung: Untersucht wird die Ausbildungs- und Arbeitssituation von Künstlerinnen in der Moderne, insbesondere in Paris und Frankfurt.
- Thematische Vielfalt: Gezeigt wird die stilistische Vielfalt und die Auseinandersetzung der Künstlerinnen mit gesellschaftlichen und ästhetischen Umbrüchen.
Historischer Kontext:
Die Ausstellung basiert auf einem Forschungsprojekt zur Geschichte des Städel Museums und seiner Sammlung, insbesondere zur Malerin Ottilie W. Roederstein. Das Roederstein-Jughenn-Archiv gibt Einblick in ein Netzwerk von Frauen, das zur Professionalisierung und Etablierung von Künstlerinnen beitrug.
Kuratoren: Alexander Eiling, Eva-Maria Höllerer, Aude-Line Schamschula
Besondere Werke:
- Louise Catherine Breslau: „Porträt der Freunde“ (1881)
- Annie Stebler-Hopf: „Am Seziertisch“ (um 1889)
- Ida Gerhardi: „Tanzbild VIII“ (um 1904)
- Mathilde Battenberg: Porträts wie „Peter Carl MacKay“ (1915)
Die Ausstellung stellt die Vielseitigkeit und Eigenständigkeit der Künstlerinnen dar und fordert dazu auf, den etablierten kunstgeschichtlichen Kanon zu überdenken.
Zeitraum: 10. Juli bis 27. Oktober 2024
Ort: Städel Museum, Frankfurt am Main
Quelle:
https://www.staedelmuseum.de/de/staedel-frauen
Bildnachweis Titel:
Ausstellungsansicht „Städel | Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“
Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz