1936 malte Marie Laurencin das Bild La Répétition (Die Probe). Auf den ersten Blick unterscheidet es sich nicht von einer gewöhnlichen Genreszene, der Vorbereitung eines Liederabends als Vorspiel für eine zukünftige Aufführung. Ohne es gleich zu erkennen, ist das Bild jedoch nichts anderes als eine Nachbildung von Pablo Picassos Les Demoiselles d’Avignon, einem der ersten Werke der Moderne: derselbe Vorhang, den eines der Modelle öffnet, dieselbe Anzahl von Figuren, dieselbe pyramidenförmige Komposition…
Die Wiederholung ist nicht nur das Thema, sondern auch die wegen der Ähnlichkeit der abgebildeten Gesichter ihre verkörperte Methode – eine Verdoppelung in der Verdoppelung. Diese Ausstellung zeigt, wie für viele Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts die Schöpfung aus der Wiederholung entsteht: durch Vervielfältigung, Anhäufung, Verdoppelung oder Neubeginn. Sie stellt die vereinfachende Vorstellung in Frage, dass die Moderne ausschließlich durch Erfindungen und Ausnahmen gekennzeichnet wäre. Sie macht sichtbar, dass eine sehr alte Art und Weise, Bilder und Objekte zu schaffen, oftmals Gebrauchs- oder Dekorationsgegenstände, wovon hier eine gallorömische Stele mit fast identischen drei Frauenfiguren darstellende Stele zeugt. Der Parcours bildet eine Schleife ohne Anfang und Ende, zusammengesetzt aus Werken, die hauptsächlich aus den Sammlungen des Musée national d’art moderne Centre Pompidou kommen, und lädt zu einem freien Spaziergang durch die vielfältigen Erscheinungsformen der Wiederholung ein.
Das Museum
Das Musée National d’Art Moderne Centre Pompidou in Metz ist ein Ableger des berühmten Centre Pompidou in Paris. Es wurde am 12. Mai 2010 eröffnet und ist ein bedeutendes Zentrum für moderne und zeitgenössische Kunst in der Region Grand Est in Frankreich.
Das Gebäude selbst ist ein architektonisches Meisterwerk, entworfen von den japanischen Architekten Shigeru Ban und Jean de Gastines. Es zeichnet sich durch seine innovative und futuristische Struktur aus, die aus einem Ensemble von überlappenden, polygonalen Dächern besteht, die an chinesische Hüte erinnern und von einer umlaufenden Glasfassade umgeben sind. Diese Architektur spiegelt die Werte des Centre Pompidou wider – Offenheit, Zugänglichkeit und Innovation.
Die Geschichte des Museums ist eng mit dem Centre Pompidou in Paris verbunden, das als eines der bedeutendsten kulturellen Zentren der Welt gilt und eine umfangreiche Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst beherbergt. Das Museum in Metz wurde als Ableger konzipiert, um diese Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die kulturelle Dynamik der Region zu stärken.
Seit seiner Eröffnung hat das Musée National d’Art Moderne Centre Pompidou in Metz eine Vielzahl von Ausstellungen präsentiert, die Werke bedeutender Künstler und wichtiger Kunstbewegungen des 20. und 21. Jahrhunderts umfassen. Es dient auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, Bildungsprogramme und kreative Initiativen, die dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung moderner Kunst in der Region zu fördern.
Insgesamt spielt das Musée National d’Art Moderne Centre Pompidou in Metz eine wichtige Rolle als kulturelle Drehscheibe in Frankreich und trägt zur künstlerischen Vielfalt und kulturellen Entwicklung der Region bei.
Die Wiederholung
04. Februar 2023 bis 27. Januar 2025
Musée national d’art moderne Centre Pompidou
1, parvis des Droits-de-l’Homme
57000 Metz
Quelle:
https://api.centrepompidou-metz.fr/files/11f49a15/la_repetition_all_internet.pdf
https://www.centrepompidou-metz.fr/de/programme/exposition/die-wiederholung