Stadtmuseum "Alte Burg" und Steintor Wittenberge
Die "Alte Burg" ist das älteste erhaltene Wohngebäude der Stadt. Es wurde 1669 als Weißes Schloss der Edlen Herren Gans zu Putlitz erbaut. Heute empfängt hier das Stadtmuseum seine Besucher zu interessanten Dauer- und Sonderausstellungen. Die Gäste des Museums können ebenfalls das nahegelegene Steintor in der Wittenberger Altstadt besichtigen.
Im Stadtmuseum lässt sich die Geschichte Wittenberges von seinen Ursprüngen als Ackerbauerstädtchen, über seine Rolle als Industriestandort bis hin zum Zentrum der Tourismusregion Elbtalaue nacherleben. Die im Jahr 2012 neu eröffnete Dauerausstellung ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Die Gäste des Museums können sich durch Schautafeln, Gemälde und Videosequenzen über die Entwicklung der Stadt informieren. Zeitgleich gibt es viele historische Artefakte, etwa ein Polyphon (die Urform der Jukebox) zu bestaunen. Die Räume des Obergeschosses sind Wohn- und Schulräumen vergangener Zeiten nachempfunden. Hier können die Museumsbesucher in die Lebenswelten des 19. und 20. Jahrhunderts eintauchen.
Ebenfalls im Obergeschoss befinden sich eine Schauwerkstatt und eine permanente Ausstellung über die Geschichte des Wittenberger Nähmaschinenwerkes. Im Mittelpunkt steht hier die Zeit von 1945 bis 1991, in der das Werk ein "Volkseigener Betrieb" innerhalb des sozialistischen Wirtschaftssystems der DDR und Osteuropas war. Die liebevoll und aufwendig umgesetzte Ausstellung informiert nicht nur über wirtschaftliche und technische Gesichtspunkte der Werksgeschichte. Sie zeigt vor allem auch das soziale und kulturelle Leben der Mitarbeiter und ihrer Familien, das eng mit den Einrichtungen des Werkes wie dem angeschlossenen Kindergarten, einer Berufsschule oder Sport- und Freizeitgruppen, verbunden war.
Ergänzt wird das Angebot des Stadtmuseums durch wechselnde Sonderausstellungen.
Das Steintor im Norden der Altstadt, unweit des Stadtmuseums, ist das älteste Gebäude Wittenberges. Die erste überlieferte Erwähnung des Gebäudes bezieht sich auf das Jahr 1297 als mecklenburgische Fehderitter die Stadt überfallen und das Steintor abgebrannt haben sollen. Erst 150 Jahre später wurde ein Neubau errichtet.
Im 19. Jahrhundert beherbergte das Steintor ein Polizeigefängnis, ab 1928 dann das erste Museum zur Stadtgeschichte. Heute ist es dem Stadtmuseum "Alte Burg" angeschlossen. In der Ausstellung "Achtung! Alter Turm" lässt sich die Episode, in der das Steintor als Stadtgefängnis genutzt wurde, leibhaftig nacherleben.