Das Haus „Samson“ wurde 1570 im niederländischen Barock vom niederländischen Architekten Vingboom erbaut. 1643 wurde das Gebäude mit seiner heutigen Fassade versehen. Nach holländischer Tradition hatten die Häuser Namen, also „Samson“, wahrscheinlich als Symbol der Stärke. Das außenhängende Schild zeigt Samson einen Löwen bezwingend.
Die Giebelfront besteht aus mit Muschelkalk gefugten Ziegelsteinen und einer Krönung aus kunstvoll gehauenem Sandstein, eine Steinmetzarbeit von Mönchen vom Kloster Thedinga bei Leer.
Nachdem ein Tabakwarenhändler und ein Kuchenbäcker ihr Geschäft im Haus „Samson“ hatten, gründete 1800 Johannes Gross die heutige Weinhandlung und Spirituosenfabrik. Heute befindet sich in dem Haus die Verwaltung der Firma I.W.Wolff GmbH & Co KG, ein Weinfachgeschäft und ein Privatmuseum.
Das PrivatmuseumDas Museum spiegelt die Wohnkultur Ostfrieslands wieder. Die Räume des Museums sind ehemalige Speicherböden, die erst nachträglich in das heutige Museum verwandelt wurden.
Hier ist besonders der Name Claas Wolff zu erwähnen, der hauptsächlich in den 50er Jahren mit seiner Kenntnis, seiner Leidenschaft für antike Dinge und der richtigen „Nase“ das Haus „Samson“ zu dem machte, als das es sich heute darstellt.
Seine Verdienste, auch um die Stadt Leer, spiegeln sich in der Benennung einer Straße nach ihm wieder.
Die Gegenstände des Museum wurden größtenteils aus dem ostfriesischen Raum zusammengetragen in einer Zeit, als man den Wert und die Schönheit nicht recht erkannte oder „Neues“ höher einstufte.
So blieb ein kleines Stück dieser Kultur in Ostfriesland und beweist, daß Ostfriesen eine hohe Wohn- und Lebenskultur besessen haben. In dem noch als Wohnung erkennbaren hinteren Teil des Museums lebte nach der Ausbombung seines Privathauses in der Neuen Straße Fritz Wolff bis zu seinem Tod provisorisch und bescheiden.