Am 10. Juni 1944 umzingelt eine Einheit der SS-Division „Das Reich“ das Dorf Oradour-sur-Glane. 642 Männer, Frauen und Kinder werden ermordet, erschossen oder bei lebendigem Leibe verbrannt. 1946 unter Denkmalschutz gestellt, werden die Ruinen des Märtyrerdorfes jedes Jahr von 300. 000 Menschen besucht. Jedoch wurde erkannt, dass die Ruinen nicht alleine die Botschaft der Erinnerung und des Friedens aufrechterhalten. Aus diesem Grund wurde 1999 das Centre de la mémoire eröffnet. In insgesamt fünf Ausstellungsräumen wird die Geschichte – von der Ausbreitung des Nationalsozialismus in Europa bis zum Prozess von Bordeaux - von Oradour erklärt.
Neben der Dauerausstellung versucht das Centre de la mémoire auch noch durch andere Aktionen und Projekte dem Vergessen entgegenzuwirken. So werden in regelmäßigen Abständen temporäre Ausstellungen ausgestellt, die sich mit historisch wichtigen Thematiken beschäftigen. Derzeit wird die Ausstellung „Le génocide des Tutsi au Rwanda en 1994" gezeigt. 25 Jahre nach der Katastrophe soll diese Ausstellung ein Ort der Geschichte und des Gedenkens sein, der es ermöglicht, in das Ereignis einzutreten, seine Ursprünge und Folgen zu verstehen und die Zeit nach dem Völkermord zu betrachten.
Außerdem empfängt das Centre de la mémoire jedes Jahr etwa 50 000 Schüler, die in Zusammenarbeit mit der pädagogischen Abteilung Projekte zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel dem Märtyrerdorf oder der Architektur des Centre de la mémoire, erarbeiten.
Im Gedenkzentrum befindet sich auch ein umfassendes Dokumentationszentrum, dass in erster Linie von Forschern und Studenten genutzt wird, auf Anfrage aber für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Weiter Informationen zu u.a. Wechselausstellungen, Veranstaltungen und Bildungsangeboten des Centre de la mémoire finden Sie auf www.oradour.org