Station: [8] Abtei und Stadt im Mittelalter


Präzise greifbar wird die historische Siedlung Siegburg erst um die Mitte des 11. Jahrhunderts. Urkunden berichten, dass der damalige Kölner Erzbischof Anno II. sich mit den Pfalzgrafen aus dem Haus der Ezzonen militärisch auseinandersetze, ihnen den "Siegberg" wegnahm und dort ein Kloster errichtete. Dieses Kloster ist die ehemalige Benediktinerabtei Sankt Michael. Aus dieser Gründungsgeschichte des Klosters ergibt sich, dass um die Mitte des 11. Jahrhunderts eine, wahrscheinlich hölzerne, Befestigungsanlage der Pfalzgrafen auf dem Siegberg bestand. Zu dieser Befestigung wird auch eine Siedlung am Fuße des Berges gehört haben. Sie ist archäologisch nicht nachweisbar - wahrscheinlich auch deshalb, weil sie unter der mittelalterlichen Bebauung verschwunden ist. Immerhin verweist das Patrozinium - der Name - der Servatiuskirche auch auf das Pfalzgrafenhaus. Zumindest der Vorgängerbau der heutigen Servatiuskirche dürfte also deutlich älter gewesen sein als das um 1060 entstandene Kloster. Die lange Vitrine, vor der Sie stehen, vermittelt Ihnen einige Impressionen zur frühen Geschichte und zur Blütezeit des Klosters auf dem Michaelsberg im Mittelalter. Sie sehen überdimensionale Umsetzungen von Buchmalereien, die für das Kloster geschaffen wurden und, illustriert durch Gemälde des 18. Jahrhunderts, wichtige Ereignisse aus der Frühgeschichte der Abtei.