Station: [21] Siegburg wird preußisch


Die beiden großen Vitrinen in diesem Gang dokumentieren wichtige Ereignisse der Geschichte des 19. Jahrhunderts. Die erste widmet sich dem Übergang der Stadt an Preußen. Voraussetzung waren die napoleonischen Kriege und die erzwungene Auflösung der Abtei im Rahmen der sogenannten Säkularisation. Damit verlor die Stadt Siegburg im Jahr 1803 ihren Stadtherren. Das kleine reichsunabhängige Territorium, zu dem Siegburg, Wolsdorf [sprich: Wolisdorf] und Troisdorf [sprich: Troosdorf] unter der Oberhoheit des Abtes gehörten, verschwand. Der Wiener Kongress, der Europa nach der Niederlage Napoleons neu ordnete, sorgte dafür, dass es zusammen mit dem übrigen Rheinland zu Preußen kam. Bis zur Auflösung Preußens im Jahr 1946 war Siegburg eine preußische Kreisstadt. Die linke Vitrine dokumentiert den Siegburger Bürgerstolz auf dem Höhepunkt der preußischen Zeit in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg. Durch staatliche Rüstungsindustrie wirtschaftlich abgesichert, durch die Kreisstadtfunktion über die übrigen Gemeinden gestellt, war man plötzlich wer in Siegburg. Schützen- und Gesangvereine, Kaiserbesuch, staatliche Industrien und Patriotismus - all das gehörte zusammen - ehe es mit dem Ersten Weltkrieg zerbrach und Siegburg in eine tiefe Krise stürzte. Wenn Sie sich nicht nur für Geschichte interessieren, sondern auch für moderne Kunst, dann sind Sie hier genau richtig. Der lange Gang führt in die Wechselausstellungsräume. Sie sind eingeladen!