Station: [12] Siegburg im 30-jährigen Krieg


Mittelalterliche Rathäuser waren auch Gerichtshäuser. In diesem Raum wird an eine der schrecklichsten Epochen der Siegburger Geschichte erinnert - an die Zeit der Hexenprozesse. In Siegburg wurden zwischen dem Sommer 1636 und dem Sommer 1638 40 Hexenprozesse geführt. 37 von Ihnen endeten mit einem Todesurteil. Die Namen der Hingerichteten sind auf dem Sockel zu sehen. Die Hexenprozesse fanden während des 30jährigen Krieges statt, als der Abt sich im sicheren Köln aufhielt. Sie spiegeln nicht zuletzt die soziale und psychologische Krise der unsicheren Kriegszeiten. Der aus Köln herbeigerufene Hexenkommissar Buirmann [gesprochen: Buurmann] konnte ein Netz von Hass und Verleumdungen innerhalb der Bürgerschaft nutzen, mit der Hilfe von Denunzianten zu immer neuen Verdächtigen kommen und über die Prozesse auch für sich selbst Reichtum erlangen. Es ist belegt, dass die Folterungen, die dann zu den Geständnissen führten, in diesen Kellerräumen stattgefunden haben. Die Grube in diesem Raum ist eine offengelassene archäologische Grabung aus dem Jahr 1989. An ihr kann man erkennen, wie das Kellerniveau im Verlauf der Jahrhunderte nach oben gewachsen ist. Wenn Sie die Einzelheiten wissen möchten, informiert Sie ein Saalzettel neben der Grabung.