Station: [1] Peder Severin Krøyer: "Badende Jungen an einem Sommerabend am Strand von Skagen", 1899


Nach seinem Studium an der Kopenhagener Akademie hielt sich Peder Severin Krøyer mehrfach in Paris auf, wo ihm die Ausstellung einiger seiner Werke im Salon gelang – mit sehr positiver Resonanz. 1882 lernte er die Skagenmaler Anna und Michael Ancher sowie Viggo Johansen kennen. Überzeugt von ihren begeisterten Schilderungen entschloss sich Krøyer, nach Skagen zu reisen. Nach einem ersten Aufenthalt 1882 verbrachte er jeden Sommer in dieser abgelegenen und unberührten Region Dänemarks. Mit Krøyers Ankunft hielt ein international geprägter Geist Einzug in der Künstlerkolonie, die zunehmend Beachtung in der Öffentlichkeit fand. Konzentrierten sich seine Skagener Künstlerkollegen meist auf das beschwerliche Leben der Fischer und ihrer Familien, schuf Krøyer auch zahlreiche gefällige Bildkompositionen, die den Strand als Erholungsort inszenierten. So zeigt dieses Gemälde drei junge, nackte Knaben beim Baden im ruhig daliegenden, mondbeschienenen Meer. Einer der Knaben hat das Bad bereits beendet – er sitzt am Meeressaum und trocknet sich ab. Ein weiterer Junge watet eben mit freudestrahlendem Gesicht ans Ufer zurück. Im Hintergrund steht ein dritter Bub, ganz versunken, während am Horizont zwei Segelschiffe vor Anker liegen. Der aufsteigende Mond hüllt die friedliche Szene in mildes Licht – keine Welle, keine aufziehende Wolke trübt das Treiben am abendlichen Strand. Die Darstellung des Freizeitlebens am Strand erfährt in der Kunst um 1900 eine Hochkonjunktur – auch Max Liebermann schließt sich diesem Thema an, dessen Badende Knaben ebenfalls in der Ausstellung vertreten sind.