Station: [8] oberes Foyer


Männerstimme:

Haben Sie beim Hochkommen, oben links auf dem Treppenabsatz, die kleine Bronzefigur bemerkt, die den Herkules darstellt, der sich sinnierend auf seinen Stock stützt? [amüsiert] Schauen Sie ruhig noch einmal genau hin. Ich werde Ihnen etwas verraten: Die Bronzefigur ist gar nicht aus Bronze, sondern aus Ton und muss regelmäßig mit Schuhcreme nachgeschwärzt werden.

 

Frauenstimme Therese:

[vornehmes Schimpfen] Ach, Sie Schuft! Sie dürfen doch nicht alle kleinen Geheimnisse unseres Hauses verraten. [hastig zum Besucher] Kommen Sie, kommen Sie lieber weiter. Und schauen Sie aus dem Fenster. Von hier oben genießen Sie eine wunderbare Aussicht auf die Teichanlage und den Turm des Wirtschaftsgebäudes. Doch die Wasseranlagen sind nicht nur schön anzusehen. Die Wasserkraft liefert uns auch die Energie, die für den Betrieb unserer Schmiedehämmer notwendig ist.

Das obere Foyer, in dem Sie sich hier befinden, ist Teil des Mittelbaus des Hauses Kupferhammer. Rechts – hinter den zwei Stufen – und links am Ende des Ganges schließen sich dann jeweils die beiden Seitenflügel an. Als wir das Haus 1849 von der Familie Möller kauften, bestand die Bausubstanz schon so, wie sie heute noch ist. Die Einrichtung allerdings und die Möbel, die haben natürlich wir ausgesucht und aufgestellt.

Die Pferdeskulpturen und den Tafelaufsatz auf den kleinen Beistelltischchen zum Beispiel. [stolz] Die hat uns unser Ältester zur Goldenen Hochzeit geschenkt. Aber dazu später mehr. Zuerst einmal zeige ich Ihnen die Räume. Wir beginnen links mit unserem Wohnzimmer…

 

Männerstimme:

Sie meinen das heutige Biedermeierzimmer, werteste Therese?

 

Frauenstimme Therese:

[verwirrt] Das… heutige… wie belieben? Biedermeier? Gut, wenn Sie es so nennen möchten. Es ist jedenfalls… unser Esszimmer. [beim Weitergehen, ausblenden] Tss, tss… die heutigen Zeiten… alles anders als früher… nun ja.