Station: [16] Johann Theodor Möller und seine Nachfolger


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Männerstimme:

Hier, in den ehemaligen „Jagdzimmern“, bieten wir Ihnen einen Überblick über die Geschichte der Montanindustrie in Warstein, die ja wesentlich mit dem Haus Kupferhammer zusammenhängt.

An der dunkelroten Wand rechts erkennen Sie einen alten Bekannten: Johann Theodor Möller, den Erbauer dieses Hauses. Möller war Sohn eines protestantisch-reformierten Predigers aus dem sauerländischen Werdohl. Er hatte eine Kaufmannslehre absolviert und belieferte die Warsteiner Schmiede mit Kupfer. Diese hatte sich seit 1690 in den Händen der Familien Retberg und Zahn befunden und wurde zu Möllers Zeiten von Clara Catharina Zahn geleitet. Möller heiratete die acht Jahre ältere Geschäftsfrau und führte fortan das Unternehmen mit großem Erfolg. Der Betrieb wuchs und wuchs und zählte bald 250 Professionisten - so nannte man die Arbeiter.

Trotz seines reformierten Glaubens scheint Möller sich gut ins katholische Warstein integriert zu haben. Er heiratete drei Mal und war Vater von insgesamt 13 Kindern. Zwei seiner Ehefrauen starben schon jung im Wochenbett. Die Nachkommen seines jüngsten Sohnes führen heute in achter Generation die MöllerGroup in Bielefeld. Der Warsteiner Zweig der Familie Möller verkaufte in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Unternehmen. Daraufhin erwarben die Bergenthals Fabrik und Villa.

 

Die linke Wand erzählt in einigen Etappen die Geschichte der Schmiedewerke und Wasserhämmer Warsteins seit dem Mittelalter: von der Messing- über die Kupferverarbeitung bis hin zu Eisen und Stahl. Und auch die vergrößerte Zeichnung dürfte Ihnen bekannt vorkommen: Ihr Original hängt im Comptoir Wilhelm Bergenthals. Während die Hallen der Gabriel-und-Bergenthal-Achsenwerke den ganzen Bildvordergrund einnehmen, fehlen die Werke und Hochöfen der Konkurrenz in dieser Ansicht. Tatsächlich befanden sie sich auf den vermeintlich leeren Hügeln im Hintergrund.

Die beiden hohen Schornsteine inmitten der Bergenthalschen Fabriken hingegen sind von dem Zeichner gut in Szene gesetzt: Sie deuten auf besonders kräftige Dampfmaschinen und demnach auf ein florierendes Unternehmen hin.