Station: [041] Roger Bissière (1886 – 1964), Composition à l‘oiseau (Komposition mit Vogel), 1951


Der goldbraun glänzende Grund der „Komposition mit Vogel“ ist von einem rund um den Bildrand laufenden dunklen Randstreifen eingefasst. Auf dem Grund sind mit schwarzem Pinsel Felder in horizontalen und vertikalen Linien abgegrenzt. Diese sind von einer schwarzen, mythisch wirkenden Hieroglyphenschrift besetzt. In dem größten Feld in der Mitte lässt sich ein schematisierter Vogel erkennen. Er hat zwei Beine, einen gefiederten Schwanz und einen langen, gestreckten Hals, der in einen aufgerissenen Schnabel mündet. Gekrönt wird die Darstellung von einem kreisrunden Auge. Auf den ersten Blick verunklärt eine Schicht aus Deckweiß, die über dem Oberkörper liegt, die Zeichnung. Bei näherem Betrachten fallen auch andere, nun leuchtend bunte Farbakzente ins Auge. So etwa ein strahlendes Blau oder saftige grüne Tupfer, die unregelmäßig über die Bildfläche gestreut sind. Der französische Maler Roger Bissière malte das Bild 1951 auf dem Landsitz seiner Familie. Obwohl der Künstler zunächst in Paris erfolgreich war, zog er sich mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges an diesen Ort in Südwestfrankreich zurück. Dort schuf er Wandbehänge aus zusammengesetzten Stoffstücken. Diese führten ihn zusammen mit der Beobachtung der Natur in seinem Garten zu seinem Malstil, der gleichermaßen von Ordnung wie von Poesie getragen ist.