Station: [4] Leichte Infanterie


In der Theorie war die leichte Infanterie für den Einsatz in schwierigem Gelände (Wald, Gewässerübergänge, bergiges Gelände) gedacht, wurde aber zumeist wie Linien-Infanterie eingesetzt. Sie unterschied sich von der letzteren nur durch die Bezeichnung und die Uniform. Ihre Bewaffnung, Ausrüstung und Ausbildung war die gleichen. Auch die Organisation entsprach derjenigen der Linientruppen. Die leichte Infanterie wurde im Kampf oft in Schützenschwärmen vor der Bataillonslinie platziert. Ihre „aufgelöste Ordnung“ machte sie zu einem schwierigen Ziel für feindliches Feuer, während diejenigen, die in „dichten Formation" standen, gefährdeter gegenüber dem Beschuss waren. Jedes Regiment hatte zwei bis drei Bataillonen. Ein Bataillon bestand aus sechs Kompanien von 120 Mann, davon zwei Elite-Karabiniers und Voltigeure und vier Zentrumskompanien, sogenannten Jägern. Im Kampf standen die Voltigeure am linken, die Karabiniers am rechten Flügel. Die Karabiniers entsprachen den Grenadieren der Linie und trugen rote Epauletten, oft eine Bärenfellmütze mit rotem Federbusch und Behang. Die Voltigeure dienten als Vorbild für ihre Namensvettern der Linie, da sie 1804 also ein Jahr vor diesen, aufgestellt wurden. Sie hatten grüne Epauletten, manchmal mit gelben Fransen. Unsere kleine Szene zeigt Jäger der leichten Infanterie beim Einzug in die Stadt Leipzig, nach dem Sieg über die preußischen und sächsischen Armeen. Die Figuren aus Ton sind nach einer Zeichnung des Künstlers Christian Gottfried Heinrich Geissler, der uns eine Vielzahl von Zeichnungen des Militärs zwischen 1806 und 1813 hinterlassen hat. Die siegreichen Soldaten versorgen sich bei der Marktfrau mit Gemüse, Obst und einem Glas Wein.